Strategie für Networking

Golfen für die IT-Karriere

03.07.2008
Von Alexander Galdy

Golfen für die Akzeptanz der Gruppe

Bei den weiblichen IT-Kräften sieht es deutlich anders aus. Von ihnen gaben drei Viertel an, nicht Golf zu spielen, hätte sie beim Weiterkommen auf der Karriereleiter gehindert. Eine der Befragten sagte: "Ohne Golf reduzieren sich die Möglichkeiten des Networkings, gerade in einer von Männern dominierten Sparte. Denn Golfspielen sorgt für eine Gemeinsamkeit mit den Jungs."

Dona Munsch von Cisco beispielsweise erzählt, dass sie bei ihrem beruflichen Aufstieg schnell entdeckt hat, das Golf zur Gruppen-Kultur im Unternehmen gehört. Bevor sie Senior Director of Commerce wurde, spielte sie noch nicht Golf und dachte damit frühestens zu beginnen, wenn sie 60 wird. Aber dann hat sie sich entscheiden, ihren persönlichen Zeitplan zu kippen.

Tatsächlich wurden die beruflichen Beziehungen zu ihren Kollegen stärker. Zwar hat Munsch bisher keine großen Deals direkt auf dem Golfplatz unter Dach und Fach gebracht. Aber die Basis für spätere Partnerschaften und Geschäftsverbindungen wurden dort geschaffen: "Der Golfplatz ist ein Ort mit einer relaxteren Atmosphäre als das Büro. Dort kann man besser verstehen, was den anderen motiviert und sich auf ihn einstellen."

Freizeit wichtiger als Networking

Doch die Zahl der Golf-Verweigerer nimmt zu. Während die Altersgruppe der 35- bis 54-Jährigen sich noch gern auf dem Golfplatz trifft, langweilt der Sport die Jüngeren. Sie tauschen sich lieber in Blogs aus, um Probleme zu lösen.

Oder sie haben einfach keine Lust mehr, ihre spärliche Freizeit auch noch mit Kollegen oder Kunden zu verbringen. So wie der IT-Manager Christopher Calvin, der mit Golfspielen groß geworden ist. Seit Jahren war er in keinem Golf-Club mehr. Denn wenn er sich erholen möchte, will er nicht an die Arbeit denken müssen.

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