Projekt Ara

Google entwickelt Bausatz-Handy

28.02.2014
Das von Google initiierte Projekt "Ara" eines modularen Smartphones wird im April zum Thema einer offenen Entwickler-Konferenz. Die Marktfreife soll das konfigurierbare Smartphone Anfang 2015 erreichen.

Nach dem Bekanntwerden der angestrebten Übernahme von Motorola durch Lenovo stellt sich eine Frage: Was geschieht mit der Forschungsabteilung des Mobilfunk-Urgesteins? Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten, die Gruppe rund um Regina Dunam wird in Googles Advanced Technology and Projects Group (ATAP) eingegliedert. Schon am Dienstag verkündete Motorola auf dem Mobile World Congress, dass das vielversprechende Project Ara auch weiterhin in der Entwicklung sei. Nun haben wir auch die Gewissheit, denn Google hat für den 15. und 16. April eine offene Entwickler-Konferenz in Mountain View angekündigt.

Wie der Projektleiter Paul Eremenko im Interview mit der Times verraten hat, sei ein Marktstart für das erste Quartal 2015 geplant. Bis dahin werden noch zwei weitere Konferenzen abgehalten, Anfang April soll bereits ein erstes Modular Development Kit (MDK) des Ara-Prototypen für die Entwickler bereitgestellt werden. Damit wird es den Interessenten ermöglicht, tatsächlich auch selbst die Module des SmartphonesSmartphones zu bauen. Auf der ersten Diskussionsrunde Mitte April können registrierte Vertreter von großen Herstellern, Zulieferern, aber auch kleinen Start-up-Unternehmen teilnehmen - parallel dazu finden auch ein Livestream sowie eine Fragerunde statt. Alles zu Smartphones auf CIO.de

Es ist geplant, drei unterschiedliche Größenordnungen des modularen Smartphones anzubieten. Die "Endoskelett" genannten Aluminium-Rahmenfassungen werden in Mini-, Medium- sowie in Phablet-Größe angeboten. Die normalgroße Ausgabe wird bis zu zehn der kleinen Module aufnehmen können, in denen sich solche Komponenten wie Akku, Kamera oder verschiedene Sensoren befinden. Die einzelnen Module können dann bei Bedarf und im laufenden Betrieb gewechselt werden: Wird beispielsweise für eine längere Reise ein größerer Akku gebraucht, können auch zwei Akku-Module parallel genutzt werden. Befestigt werden diese Module über elektropermanente Magneten, die scheinbar über eine App gesteuert werden.

Jeder Baustein ist etwa vier Millimeter dick, während ein zusammengesetzter Ara-Prototyp derzeit auf 9,7 Millimeter kommt - nicht viel mehr also als ein Moto X oder HTC One. Die Module werden über ein 3D-Druck-Verfahren hergestellt und können so vom Käufer in Farbe, Struktur und Aufdruck personalisiert werden. Auch eine grobe Preisvorstellung gibt es bereits: 50 US-Dollar soll ein "Grayphone", also eine Rohfassung mit der wahrscheinlich nur telefoniert werden kann, kosten. Die einzelnen Bauteile zur Erweiterung werden dank der 3D-Drucktechnik breit verfügbar sein. Ob Project Ara auch profitabel sein wird, wird sich zeigen. Wie Eremenko verrät, hat ihn Google aber vor allem mit der Aufgabe betraut, etwas Großartiges zu schaffen. (cvi)

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