Kienbaum Trendstudie

Größtes Problem: Schlüsselpositionen besetzen

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Den Stellenwert der Personalabteilung im Unternehmen schätzt jeweils ein Drittel als „eher hoch“ oder „mittel“ ein. Ein Fünftel wähnt sich hoch gewürdigt, 12 Prozent fühlen sich zu gering bewertet. „Der Stellenwert des Human Resource Managements innerhalb der Unternehmen nimmt weiter zu“, schlussfolgert Walter Jochmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Kienbaum Management Consultants. „Mehr als die Hälfte der befragten Personalentscheider messen dem HR-Bereich derzeit eine hohe Bedeutung innerhalb des Unternehmens zu.“

Employer PR – also zielgruppenspezifische Arbeitgeberkommunikation – ist bereits jetzt aus Sicht von 87 Prozent der Befragten wichtig oder sogar sehr wichtig. In fünf Jahren wird das Thema nach Einschätzung von 77 Prozent sehr wichtig (aktuell 25 Prozent) sein – eine deutliche Aufwertung also. Entsprechend haben mittlerweile 34 Prozent der Unternehmen eine spezielle Zuständigkeit für Employer PR eingerichtet. Nur in 15 Prozent der Firmen spielt das Thema gar keine Rolle.

84 Prozent gegen Frauenquote

Das wichtigste Instrument dabei ist onlinebasiert: Zwei Drittel der Firmen setzen bei Employer PR vor allem und häufig auf ihre Recruiting-Website. Dahinter folgen die Anwesenheit auf Messen (38 Prozent), Anzeigen (34 Prozent) und Hochschulmarketing (33 Prozent).

Ein gesondertes Controlling im Bereich Employer PR findet nur in 39 Prozent der Firmen statt. Wichtigstes Kriterium ist dabei Retention und Fluktuation, das von 61 Prozent der Firmen mit Extra-Controlling häufig ausgewertet wird. Es folgen als weitere häufige Messgrößen die Anzahl der Initiativbewerbungen (55 Prozent), die Platzierung im Arbeitgeber-Ranking (52 Prozent) und die Click-Rates auf der Recruiting-Website (48 Prozent).

84 Prozent der befragten Personalentscheider sprechen sich gegen eine Frauenquote zur Erhöhung des Anteils weiblicher Mitglieder in deutschen Vorständen und Aufsichtsräten aus. „Eine Frauenquote löst nicht das eigentliche Problem. Eine geschlechterunabhängige Qualifikation und Performance muss bei der Besetzung von Führungspositionen das entscheidende Kriterium sein“, sagt Jochmann.

Im Gegensatz dazu wünscht sich je ein Drittel der Befragten einen Anteil von 30 beziehungsweise 50 Prozent weiblicher Führungskräfte im mittleren Management. 36 Prozent sprechen sich dafür aus, dass die Hälfte der Führungskräfte nicht aus Deutschland stammt. Auf Vorstands- und Aufsichtsratsebene wünscht sich jeweils ein Drittel der Studienteilnehmer einen Frauenanteil von 30 Prozent und einen ebenso hohen Anteil von Top-Managern beziehungsweise Kontrolleuren mit internationalem Hintergrund.

Der „Ergebnisbericht der Kienbaum-HR-Trendstudie 2011“ ist bei Kienbaum kostenfrei erhältlich.

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