Strategien


Galileo Industries

Groupware fürs All

Reppesgaard studierte in Hannover und arbeitete danach als Reporter und Moderator bei Hörfunk von Radio Bremen zu innen- und jugendpolitischen Themen und in den Bereichen Technologie und Wissenschaft. Seit dem Jahr 2000 lebt er in Hamburg, seit 2001 arbeitet er mit Christoph Lixenfeld im druckreif Redaktionsbüro zusammen.
Vier europäische Unternehmen arbeiten gemeinsam am Satellitensystem Galileo. Ein Internetprojektraum ermöglicht es den Partnern aus Spanien, Italien, Frankreich und Deutschland, Daten sicher auszutauschen.

Europas grösstes High-Tech-Vorhaben ist gleichzeitig das derzeit größte Satellitenprojekt der Welt: Vier europäische Unternehmen machen sich bei der Entwicklung des Satellitensystems Galileo daran, mit der politischen Rückendeckung der Europäischen Union ein wichtiges amerikanisches Monopol aufzubrechen. Das Ortungssystem, für das die EU 1,1 Milliarden Euro ausgibt, soll ein Alternativlieferant von Positionsangaben werden, wie sie derzeit nur das Global Positioning System (GPS) liefert.

Wenn das komplette System installiert ist, werden 30 Satelliten in drei Umlaufbahnen in 23000 Metern Höhe eine lückenlose Abdeckung der Erde garantieren. Netzbetreiber können die so gewonnenen Daten nutzen, um Mobiltelefone zu Navigationsgeräten zu erweitern. Auch Logistiker, die ihre Lkw-Flotten steuern, oder Eigner von Fangschiffen, die Fischschwärme verfolgen, sollen zu den Kunden gehören.

Ein in Ottobrunn bei München angesiedeltes Konsortium hat die Aufgabe, die Satelliten zu entwickeln: Galileo Industries wurde im Jahr 2000 von den großen europäischen Raumfahrtfirmen gegründet. EADS ist mit 43 Prozent der Anteile größter Einzelaktionär. Weitere Eigner sind die französischen Alcatel Space und der Italienischen Alenia Spazio mit je 21,5 Prozent, 14 Prozent hält die spanische Galileo Sistemas y Servicios.

Im Herbst soll nun - fast vier Jahre nach der Firmengründung - die Erprobungsphase mit dem Bau des ersten von vier Testsatelliten beginnen. Galileo Industries in die Spur zu bringen kostete viel Zeit. Die schwierige Koordination der internationalen Partner hat schon jetzt dafür gesorgt, dass die Satellitenplanung ein Jahr in Verzug ist. Vor diesem Hintergrund wird verständlich, wie heikel Albrecht Dieterles Job ist. Er ist bei Galileo Industries für Information Management und SecuritySecurity zuständig und muss als politisch sensibler Mittler die sichere Kommunikation zwischen den Partnern organisieren, die ihre Souveränität schätzen und über historisch gewachsene Informationssysteme verfügen. Alles zu Security auf CIO.de

Internetbasierter Datenraum

In den letzten Monaten hat Dieterle eine Groupware-Lösung aufgebaut, die unter anderem ein Mail- und Ablagesystem für die interne Kommunikation beinhaltet, sodass die Zentralen in München und Rom bruchlos miteinander arbeiten können. Das hielt ihn seit November 2003 in Atem. Im Februar dieses Jahres startete dann die Pilotphase. Nachdem sie im Mai beendet war, läuft das System nun produktiv. "Damit haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht", sagt Dieterle.

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