Projekte vor allem für Erfahrene

Gulp: IT-Freiberufler werden immer älter

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.
Immer weniger Nachwuchs-ITler werden selbstständig. Der Anteil der unter 40-jährigen IT-Freiberufler sank in den vergangenen zehn Monaten um zwölf Prozent. Drei Hauptgründe für diese Entwicklung: Mangelndes Angebot an Projekten, fehlendes Interesse an Freiberuflichkeit und attraktive Festanstellungen für junge ITler.

Der durchschnittliche IT-Freiberufler wird immer älter. Heute ist er bereits 43 Jahre alt und verfügt über 19 Jahre Berufserfahrung. Unter 40 sind lediglich 31 Prozent der IT-Freiberufler, zeigt eine aktuelle Auswertung der IT-Personalagentur Gulp. Im August 2008 waren noch 43 Prozent der IT-Freiberufler jünger als 40. Die Agentur nennt drei Hauptgründe für den fehlenden Nachwuchs auf dem Freiberuflermarkt:

1. Projektanbieter suchen bevorzugt nach Freiberuflern mit viel Erfahrung

Der Nachwuchs entscheidet sich häufig für eine Festanstellung.
Der Nachwuchs entscheidet sich häufig für eine Festanstellung.
Foto: obs/Vodafone D2 GmbH

41 Prozent aller Stellenausschreibungen richten sich an Spezialisten mit jahrelanger Berufserfahrung. Diese Erfahrung zahlt sich zudem aus. Externe IT-Spezialisten mit mehr als zehn Jahren Berufserfahrung fordern um 26 Prozent höhere Honorare als unerfahrene Kollegen.

2. Der Nachwuchs hat kein Interesse

Häufig ist es aber auch der Nachwuchs selbst, der überhaupt kein Interesse an einer Freiberuflichkeit hat. Die heute bezahlten Stundensätze seien viel zu niedrig, heißt es oft. Ein junger Angestellter mit Karriereperspektiven sei nicht bereit, unter Inkaufnahme der Risiken und der geringeren Einkommensaussichten seine Festanstellung aufzugeben.

3. Arbeitgeber stellen bevorzugt den Nachwuchs an

Ein dritter möglicher Grund für den Mangel an IT-Freiberuflern könnte sein, dass Unternehmen jüngere Informatiker bevorzugt fest anstellen. So binden sie Talent und Know-how an sich und können es für ihre eigenen Zwecke formen, während sie ältere Fachkräfte dem IT-Projektmarkt überlassen.

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