IT-Dienstleister

Hälfte der Outsourcing-Verträge unprofitabel

16.11.2011
Von Andreas Dietze

Doch damit nicht genug. Denn zeitlich befristete Bestandsgarantien für das Personal erschweren zusätzlich das Problem. Reichen die Bestandsgarantien über die Transformationsphase hinaus, so kann der Anbieter die Nutzeneffekte aus der Transformation nicht rechtzeitig realisieren. Und last but not least: die "Cloud". Die öffentliche Diskussion über Cloud-Services erzeugt bei den Kunden die Erwartungshaltung, dass Anbieter Volumenveränderungen im Unternehmen flexibel in ihren Produktions- und Kostenstrukturen adaptieren können.

IT-Outsourcing: ein unrentables Geschäft für Anbieter?

Vor dem Hintergrund dieser Faktoren wundert es kaum, dass sich mehr als 50 Prozent der IT-Outsourcing-Abschlüsse für die Anbieter als unprofitabel herausstellen. So haben erfolgreiche Anbieter von Outsourcing-Dienstleistungen ihre Lehre daraus gezogen und - oft unter Anleitung der Fabrikchefs - eine Reihe von Maßnahmen vor Vertragsabschluss ergriffen. Ihr Ziel: das Risiko eines unprofitablen Geschäfts zu minimieren.

  • Durchführung einer technischen Due Diligence
    Zusätzlich zur kommerziellen Due Diligence, sollten Outsourcing-Anbieter auch eine umfassende technische Due Diligence durchführen, um die unterschiedlichen CMOs mit ihren technischen und kommerziellen Besonderheiten zu erfassen. Dabei werden für jeden Service die zum Einsatz kommenden Lieferprozesse inklusive des Automatisierungsgrads, die Lieferstandorte und die Liefersysteme analysiert.

  • Festlegung des Ziel-Betriebsmodells je Service
    Basierend auf der technischen Due Diligence muss der Anbieter bei jedem Service festlegen, bis zu welchem Grad das Ziel-Betriebsmodell während der Vertragslaufzeit angestrebt wird. Maßgeblich für die "Sprungweite" sind neben der Heterogenität des Ausgangsbildes auch der bisherige Professionalisierungsgrad, technische Abhängigkeiten und Lebenszyklusüberlegungen (z.B. bei Hardware-Investitionen), Länge der Vertragslaufzeit sowie kommerzielle Rahmenbedingungen der Transaktion.

  • Erstellung einer abgestimmten Transitions- und Transformationsplanung
    Die Definition und vertragliche Fixierung der Transition- und Transformation-Roadmap stellt sicher, dass Anbieter und Kunde über gesicherte Planungsparameter verfügen. Dabei legen die Anbieter besonders viel Wert auf die genaue Beschreibung der Mitwirkungspflichten des Kunden während der Transitions- und Transformationsphase sowie auf mögliche Implikationen, falls Beistellleistungen nicht vereinbarungsgemäß erbracht werden.

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