Strategien


Alle Prozesse neu - SAP konsolidieren

Heraeus startet 7-Jahres-Projekt

Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.
Mit dem Projekt "Magellan" will der Technologiekonzern alle Prozesse neu strukturieren und IT-Lösungen harmonisieren. CIO Martin Ackermann startet die Reise vom Greenfield aus.
Martin Ackermann CIO, Heraeus Holding: "Eines Abends haben wir uns eingestanden, dass es am sinnvollsten wäre, wenn wir alle Prozesse und Strukturen neu entwerfen."
Martin Ackermann CIO, Heraeus Holding: "Eines Abends haben wir uns eingestanden, dass es am sinnvollsten wäre, wenn wir alle Prozesse und Strukturen neu entwerfen."
Foto: Heraeus Holding GmbH

Der Plan zum kompletten Umbau aller Unternehmensprozesse reifte seit Anfang 2010. In langen Diskussionen mit CFO Jan Rinnert wurde über Stammdaten, den globalen Kontenplan oder die KonsolidierungKonsolidierung rechtlicher Einheiten gesprochen: Wo müsste welche Summe investiert werden, und was kommt unter dem Strich dabei raus? "Eines Abends haben wir uns eingestanden, dass es am sinnvollsten wäre, wenn wir alle Prozesse und Strukturen neu entwerfen", erinnert sich Martin Ackermann, CIO von Heraeus. So wurde der Greenfield-Ansatz geboren. Alles zu Konsolidierung auf CIO.de

Zudem wählte der Edelmetall- und Technologiekonzern den Namen "Magellan" für sein wegweisendes Projekt, alle Geschäftsprozesse umzugestalten. "Wir wollten den Aufbruchscharakter kennzeichnen, eine Vision des Ziels vermitteln und vor Unwägbarkeiten warnen", sagt Ackermann.

Im Nachhinein erscheint der Greenfield-Ansatz als ein logischer Weg: Zum Hanauer Heraeus-Konzern gehören zahlreiche Unternehmen, deren IT und Prozesse eigenständig über die Jahre gewachsen sind. Die sieben Geschäftsbereiche Edelmetalle, Materialien und Technologien, Sensoren, Biomaterialien und Medizinprodukte, Dental und Pharma, Quarzglas und Speziallichtquellen sind spezialisiert auf Nischenmärkte und teilen sich wiederum in mehrere Divisionen auf. Insgesamt knapp 130 legale Einheiten zählen zum Konzern.

Mit den Strukturen haben sich auch die Lösungen ausgebildet: Unterschiedliche Bestellprozesse, Genehmigungsverfahren, Materialstämme, Rechnungseingänge und ERP-Installationen haben die Komplexität anschwellen lassen. Hinzu kommen individuelle Anwendungen etwa im Edelmetallgeschäft, die es nicht am Markt zu kaufen gibt. "Wir sind immer öfter an Grenzen gestoßen und haben erkannt, dass wir mehr Automatismen, neue Strukturen und einfachere Prozesse brauchen", argumentiert der CIO.

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