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Bundeswehr-IT

Herkules taucht wieder auf

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.
Nach vielen Verzögerungen haben sich Siemens, IBM und die Bundeswehr zusammen getan, um die veraltete IT der Streitkräfte zu modernisieren. Das Riesenprojekt "Herkules" ist Prüfstein für künftige Public Private Partnerships.
Wilfried Erber Geschäftsführer, Bearing Point "IT-Mitarbeiter sprechen überall die gleiche Sprache und teilen die gleiche Begeisterung für Technologie."
Wilfried Erber Geschäftsführer, Bearing Point "IT-Mitarbeiter sprechen überall die gleiche Sprache und teilen die gleiche Begeisterung für Technologie."

Ein „Erfolgsmodell für Europa“ sieht Jürgen Frischmuth, Mitglied des Siemens-Bereichsvorstands, bereits im IT-Projekt "Herkules" der Bundeswehr. Auf einem Presse-Workshop von Siemens IT-Solutions and Services und IBMIBM in Bad Neuenahr feierten die Firmen "das größte Public Private Partnership Europas“ (PPP) - dem möglichst viele weitere Abschlüsse mit der öffentlichen Hand folgen sollen. Doch Herkules ist gerade erst gestartet - und Beobachter erinnern sich, wie schwierig es war, für die auf zehn Jahre angelegte, dringend nötige Komplettmodernisierung und den Betrieb von Rechenzentren, Software und Anwendungen, PCs Telefonen, Sprach- und Datennetzen der Bundeswehr verlässliche Partner zum Preis von inzwischen 7,1 Milliarden Euro zu finden. Alles zu IBM auf CIO.de

PPP - Pleiten, Pech und Pannen

Das Bundesverteidigungsministerium gilt in Deutschland als Vorreiter für Public Private Partnerships. Bereits seit 2000 wurden im Rahmen der Bundeswehrreform verschiedene ProjekteProjekte verwirklicht. So organisiert die LH Bundeswehr Bekleidungsgesellschaft GmbH die Organisation der Kleiderkammern, die BwFuhrpark-Service GmbH ist für die Bereitstellung von Fahrzeugen zuständig. Bei beiden Unternehmen ist der Bund nur Minderheitsgesellschafter. Alles zu Projekte auf CIO.de

Während der Modernisierungsbedarf groß ist, sind die Gelder bei Bund, Ländern und Kommunen knapp. PPPs bieten einen Ausweg aus diesem Dilemma, indem sie die dringend benötigten Investitionen garantieren. "Privatunternehmen nehmen der öffentlichen Hand unternehmerische Risiken ab und entlasten durch anteilige oder Vorfinanzierungen die öffentlichen Haushalte“, sagt Wilfried Erber, Geschäftsführungsmitglied bei Bearing Point. Gleichzeitig profitiert die bürokratisch agierende öffentliche Verwaltung vom Know-How und den an der Privatwirtschaft orientierten Methoden und Abläufen. Harald Lemke, Staatssekretär im hessischen Ministerium der FinanzenFinanzen sowie Bevollmächtigter für E-Government und Informationstechnik, glaubt ebenfalls an den Erfolg von PPP im IT-Bereich. Statt "Pleiten, Pech und Pannen", wie Kritiker unken, buchstabiert er "progressiv, professionell und profitabel". Top-Firmen der Branche Finanzen

Chronologie: Das Projekt Herkules.
Chronologie: Das Projekt Herkules.

Bereits 1999 hat die Bundeswehr das Herkules-Projekt aus der Taufe gehoben, doch es erwies sich wie das PPP-Projekt Toll Collect zunächst als zu groß für die Beteiligten. Mit dem Konsortium Isic 21 aus CSC, EADS und Mobilcom konnte sich das Ministerium 2004 nicht über Leistungen und Preis (damals noch 6,5 Milliarden) einigen, sodass dann die Unterlegenen - ohne T-Systems - wieder zum Zuge kamen. "Herkules ist das größte Einzelprojekt in der Geschichte der Siemens AGSiemens AG", freut sich Jürgen Frischmuth, Bereichsvorstand von Siemens IT-Solutions and Services. Auch der Mittelstand soll profitieren. Rund 30 Prozent der Unteraufträge sollen kleine und mittlere konzernunabhängige Firmen bekommen. Top-500-Firmenprofil für Siemens AG

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