IT Excellence Benchmark


IT Excellence Benchmark

Hipp hat die zufriedensten Anwender

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Anwesenheit erwünscht, trotz Citrix

Detlef Fuchs, Personaldirektor: "Wir haben festgestellt, dass vom geschulten Wissen nur wenig bei der Arbeit umgesetzt wurde."
Detlef Fuchs, Personaldirektor: "Wir haben festgestellt, dass vom geschulten Wissen nur wenig bei der Arbeit umgesetzt wurde."
Foto: Martin Kroll

Die allenfalls verhalten positive Bewertung, die der Firmenpatriarch technischen Hilfsmitteln zumisst, zieht sich auch durch das Unternehmen. So ist zum Beispiel das Arbeiten im Home-Office durchaus möglich - Privat-PCs lassen sich über Citrix mit dem Firmennetz verbinden -, als Dauerlösung ist das aber nicht erwünscht. Claus Hipp möchte, dass die Mitarbeiter regelmäßig im Unternehmen sitzen, um sich mit ihren Kollegen auszutauschen. Für ihn ist die Betriebskantine neben den Fluren der wichtigste Ort für regelmäßige Kommunikation - E-Mail hin, Intranet und soziale NetzwerkeNetzwerke her. Alles zu Netzwerke auf CIO.de

Eigentlich passt bei Hipp alles zusammen: Ein vor allem aus Holz gebauter Firmensitz tief in der bayerischen Provinz. Ein Unternehmen, dem zufriedene Bauern ihr Obst und Gemüse für biologisch einwandfreie Kindernahrung zuliefern, ebenso wie glückliche Kühe ihre Milch. Und ein freundlicher Patriarch, für den wichtig ist, dass die Menschen selber denken und miteinander reden. Aber die Idylle sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Technik bei Hipp eine große Rolle spielt: Am Firmenstammsitz in Pfaffenhofen arbeiten rund 800 Mitarbeiter an rund 650 PC-Arbeitsplätzen.

Bei der Datenerfassung und -verarbeitung hilft ein 2003 eingeführtes, modernes SAP-Paket. Auf den Rechnern läuft zudem das Neueste, das MicrosoftMicrosoft hervorgebracht hat: Windows 7 als Betriebssystem, Office 2010 als Büro-Suite. Das RechenzentrumRechenzentrum, das die Zentrale und die Niederlassungen in Österreich sowie in mehreren osteuropäischen Ländern steuert, befindet sich ebenfalls in Oberbayern. Es ist so ausgerüstet, dass es der vom Firmenchef geforderten achhaltigkeit in Energieverbrauch und Klimaschutz gerecht wird. Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

ITEB - Schlechte Noten für IT-Schulungen.
ITEB - Schlechte Noten für IT-Schulungen.
Foto: ITEB

Und auch wenn Claus Hipp mit seinen humanistischen Idealen einer kreativen und herzlichen Belegschaft auf den ersten Blick eher gegen zu viel Computer im Unternehmen argumentiert: Es ist am Ende genau diese Haltung, die bei den Mitarbeitern für die große Zufriedenheit mit der firmeneigenen IT sorgt. "Kopf, Herz und Hand müssen ausgebildet sein", fordert Hipp unter Bezug auf den Reformpädagogen Johann Heinrich Pestalozzi. Der hatte von IT noch keinen Schimmer, beschrieb das Prinzip bei Hipp damit aber trotzdem erstaunlich treffend.

Detlef Fuchs, Personaldirektor bei Hipp, und IT-Leiter Lorenz Müller haben vor acht Jahren gemeinsam ein Konzept für die Schulung der Mitarbeiter entwickelt, das an der seitdem zweimal gemessenen Zufriedenheit mit der IT entscheidenden Anteil hat. "Damals hatten wir die Situation, dass auch bei uns die EDV Einzug hielt. Fast jeder Mitarbeiter hatte dann einen PC, aber nicht jeder konnte auch produktiv damit umgehen." Damals versuchte man, das mit Standardschulungen zu verändern: Ganze Tage brachte man den Mitarbeitern Word, Excel oder PowerPoint in der Hoffnung bei, dass danach alles gut sei. "Als wir dann aber mal den Transfer des geschulten Wissens auf die Arbeit analysierten, haben wir festgestellt, dass davon nur wenig umgesetzt wurde", erinnert sich Fuchs.

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