Analysten-Kolumne

Hohen Einsparungen durch VoIP stehen Risiken gegenüber

24.05.2006
Von Michael Reich

Die reibungslose Einführung der VoIP-Technologie setzt neben der Risiko- auch eine saubere Organisationsanalyse voraus. Die einzelnen Abteilungen eines Unternehmens haben meist unterschiedliche technische und geschäftliche Anforderungen an eine Telekommunikationslösung, die aufeinander abgestimmt werden müssen. Dabei sind insbesondere Technik, Organisation und Wirtschaftlichkeit zu untersuchen. Es gilt herauszufinden, welche Komponenten der bisherigen Lösung ersetzt werden müssen und welche aufgrund der bereits vorhandenen VoIP-Fähigkeit weiter nutzbar sind.

Skzessive Einführen statt Stichtag setzen

Neben den Wartungs- oder Leasingverträgen der bisherigen Technik sind auch die Anforderungen an den zukünftigen VoIP-Dienstleister Teil der Betrachtung. Dies betrifft beispielsweise die Zuverlässigkeit des Telefonnetzes oder die Sprach- und Servicequalität. Weiterhin ist es wichtig, die neue Telekommunikationslösung an die vorhandene Organisationsstruktur anzupassen. Hierzu gehören die Untersuchung der zu verbindenden Unternehmensstandorte, die Kalkulation der Zugriffszahlen auf das Netzwerk und die Berechnung der notwendigen Bandbreite der Datenverbindungen.

Bei der Einführung einer VoIP-Telefoninfrastruktur hat sich die Umstellung zu einem bestimmten Stichtag nur selten umsetzen lassen. Meist sind die Unternehmen mit einer schrittweisen Einführung oder einem Parallelbetrieb beider Lösungen über einen gewissen Zeitraum besser beraten, denn die sukzessive Einführung lässt eine stetige Verbesserung und Beseitigung etwaiger Probleme der Voice-over-IP-Lösung zu. Der Parallelbetrieb erlaubt sogar eine ständige Optimierung der neuen IP-Welt im laufenden Geschäftsbetrieb - und das ohne die möglichen Folgen eines Ausfalls der VoIP-Lösung.

Michael Reich ist Analyst bei Steria Mummert Consulting.

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