Meg Whitman

HP-Chefin bekommt mehr Macht

20.07.2014
Hewlett-Packard hat harte Jahre hinter sich. Diejenige, die das Unternehmen wieder in ruhigere Fahrwasser gelenkt hat, ist Chefin Meg Whitman. Mit der Berufung auch an die Spitze des Verwaltungsrates sitzt sie fester im Sattel denn je.

Die Chefin des Computerkonzerns Hewlett-Packard baut ihre Macht aus. Meg Whitman wird zusätzlich Vorsitzende des obersten Firmengremiums, des Verwaltungsrats. "Meg hat sich bei HPHP als außergewöhnliche Führungsfigur bewiesen", sagte der Vorsitzende des Nominierungsausschusses, Gary Reiner, am Donnerstag. "Wir sind überzeugt, dass sie als Vorsitzende des Verwaltungsrats die Wende am effektivsten bewerkstelligen kann." Alles zu HP auf CIO.de

Whitman hatte HP vor drei Jahren in einer schweren Zeit übernommen. Querelen im Management, teure Fehlentscheidungen, ein mutmaßlicher Betrugsfall und nicht zuletzt der Einbruch der PC-Verkäufe hatten dem Unternehmen zugesetzt. HP verlor die Marktführung im PC-Geschäft an den chinesischen Rivalen Lenovo. Whitman antwortete mit einem Sanierungsprogramm, das von massiven Stellenstreichungen geprägt ist. Bis zu 50 000 Mitarbeiter müssen gehen - etwa jeder sechste.

Der bisherige Vorsitzende des Verwaltungsrats, Ralph Whitworth, war aus gesundheitlichen Gründen erst vor wenigen Tagen ausgeschieden. Nun wird Whitman quasi ihr eigener Kontrolleur. Die Konstellation ist in US-Konzernen nicht ungewöhnlich. Als Gegengewicht wurde Verwaltungsratsmitglied Patricia Russo zum sogenannten leitenden unabhängigen Direktor berufen. Neu ins Gremium zieht der ehemalige Siemens-Chef und heutige Alcoa-Lenker Klaus Kleinfeld ein. Damit wächst der Verwaltungsrat auf zwölf Mitglieder.

Whitman hatte den Umsatzschwund im Unternehmen zuletzt nahezu stoppen können. Sie baute die Dienstleistungen wie Cloud-Services aus, um weniger abhängig von der margenschwachen Hardware zu sein, wo seit jeher ein Preiskrieg tobt. Dem Konzern aus dem Silicon Valley kommt auch eine Erholung des PC-Marktes zugute, vor allem in den USA und Europa, wo HP traditionell stark vertreten ist. (dpa/rs)

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