Leser widersprechen Gartner

Hype vorbei: BYOD vor dem Absturz

Bettina Dobe war bis Dezember 2014 Autorin für cio.de.
Gerade die Generation Y lässt sich BYOD nicht verbieten, auch wenn einige Firmen dies versuchen.
Gerade die Generation Y lässt sich BYOD nicht verbieten, auch wenn einige Firmen dies versuchen.
Foto: Sergej Khackimullin - Fotolia.com

Die Geräte-Landschaft bleibt heterogen: Ein Mitarbeiter schwört auf Apple und das neue iPhone 5, ein anderer auf BlackberryBlackberry. Das ist eines der großen Probleme von BYOD: Die IT hat Probleme, sich auf die heterogenen Endgeräte einzustellen. Schließlich gaben laut einer anderen Umfrage etwa ein Drittel der Befragten an, ohne Richtlinien mit externen Geräten im eigenen Unternehmen zu arbeiten. Alles zu Blackberry auf CIO.de

Mobile-Device-Management statt BYOD?

Ganz so zügellos geht es nicht in allen Firmen zu: Stattdessen setzen Unternehmen auf Mobile Device Management (MDM). Sie investieren damit in ihre IT-Sicherheit. Denn bei ungelenktem BYOD sind die Sicherheitslücken enorm. Mitarbeiter halten ihre privaten Daten für wichtiger als Unternehmensdaten. Das allein zeigt schon, wie riskant BYOD für Firmen ist, die keine angemessenen Richtlinien implementiert haben. Das trifft vor allem auf kleinere Firmen zu, die oft keine Ressourcen haben, um auf den Trend zu reagieren. Auch die rechtlichen Fragen sind häufig nicht geklärt: Wer zahlt im Fall eines Diebstahls oder Verlust des jeweiligen Endgerätes? Wer löscht dann die Daten - immerhin handelt es sich oft genug um sensible Informationen, aber leider auch um private Daten der Mitarbeiter. Diese Fragen bleiben oft unbeantwortet.

Dass der BYOD-Hype überschätzt ist und in Zukunft abstürzen könnte, kann auch ein Blick auf die Kosten verraten. Zwar sinkt für den Arbeitgeber die erste Investition, nämlich Smartphone oder Tablet. Das schafft ja der Mitarbeiter an. Aber die Folgekosten der Verwaltung von iPadiPad, Smartphone und Co. können teuer sein und kommen, so die IDC-Studie, im Schnitt auf den gleichen Preis. Weil die Geräte unterschiedliche Anforderungen haben, sind Wartung und Reparatur aufwändiger. Erstellt die IT Anwendungen, muss sie auf die verschiedenen Systeme eingehen. Das schreckt langfristig einige IT-Abteilungen ab, auf BYOD zu setzen. Alles zu iPad auf CIO.de

Bring Your Own Everything

Während BYOD laut Gartner zunächst nun der Absturz bevorsteht, haben die Analysten gleich eine neue, noch umfassendere Zukunftsvision parat. In Zukunft werden Mitarbeiter nicht nur ihre privaten Laptops und Macs zur Arbeit mitbringen. Bald machen nicht mehr nur Smartphone, Tablet und PC den Mitarbeiter überall erreichbar. Diese Geräte stehen dann nicht mehr allein, sondern werden im Verbund mit Technologien zu dem, was Gartner "Bring Your Own Everything" nennt. Dazu gehören HTML5, Hosted Virtual Desktops - und das Auto, das zum ultimativen mobilen Endgerät mutiert. Über jeden Kanal alles jederzeit erreichen zu können, all das stellt Führungsverantwortliche demnach künftig vor große Probleme. Aufhalten lässt sich dieser Trend, auch wenn er bisher bei weitem nicht so sehr gehypt wird wird BYOD, aber wohl ebenfalls nicht.

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