Glenn Greenwald - der Journalist an Edward Snowdens Seite

"Ich traue keiner der großen amerikanischen Tech-Companies"

Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

"Die deutsche Regierung will nicht das geringste Risiko eingehen"

Glenn Greenwald:" Also da kann man schon ein ziemlich schlechtes Gefühl bekommen."
Glenn Greenwald:" Also da kann man schon ein ziemlich schlechtes Gefühl bekommen."
Foto: Jan-Bernd Meyer

"Die deutsche Regierung - oder zumindest einige in der Regierung - versuchen, herauszufinden, was die NSA in Deutschland getan hat, um die Privatsphäre von Deutschen zu korrumpieren. Diese Anstrengung unterstütze ich. Hier helfe ich auch, wo ich kann. Die Position von Edward Snowden ist anders: Er unterstützt sicherlich auch die Bemühungen herauszufinden, was da gelaufen ist. Das Problem ist aber: Edward Snowden hat schon enorm viel riskiert und enorme Opfer gebracht, um die Privatsphäre von Menschen in diesem Land zu schützen.

Nun will die deutsche Regierung von Snowden noch mehr Informationen, sie will Fragen beantwortet wissen dazu, was da alles geschehen ist, sie will, dass Snowden ihr noch mehr hilft als bisher schon. Gleichzeitig aber will sie selbst nicht das geringste Risiko eingehen und nicht die geringsten Opfer bringen, um Snowdens Rechte zu garantieren. Und das, obwohl Snowden so viel getan hat, um die Rechte deutscher Bürger zu schützen. Also da kann man schon ein ziemlich schlechtes Gefühl bekommen.

Ich kann ja nicht für Edward Snowden reden. Ich kann nur sagen, wie ich mich an seiner Stelle fühlen würde. Ich an seiner Stelle wäre ein wenig zurückhaltend, mit einer Regierung zusammenzuarbeiten, für die ich schon so viel getan habe. Die mich aber im Ungewissen lässt, während ich der Gefahr ausgesetzt bin verfolgt zu werden. Die die Möglichkeit hätte, meine Menschenrechte zu garantieren, die aber nicht willens ist, dies zu tun."

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