Hardware, Software, IT-Services

IDC: Trends im deutschen IT-Markt

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Die Tablet- und Smartphone-Verkäufe reichen nicht aus, um die hohen Zuwachsraten bei Hardware aufrechtzuerhalten. Clients und IT-Services treiben den Markt an.

Der IT-Markt in Deutschland entwickelt sich im laufenden Jahr bisher ordentlich, wie aus einer aktuellen IDC-Studie hervorgeht. Positiv wirkt sich insbesondere eine so nicht unbedingt erwartete Dynamik im Segment der IT-Services aus. Demgegenüber ist der Hardware-Markt im Vergleich zum Turbojahr 2010 etwas abgeflaut, wenngleich hier immer noch mit Abstand die größten Wachstumsraten zu verzeichnen sind. Dem Software-Bereich kommt mittlerweile die Rolle des stabilisierenden Faktors mit den geringsten Ausschlägen zu.

Viel Gelb dank Smartphones und Tablets: Clients dominieren derzeit die Hälfte des Hardware-Marktes.
Viel Gelb dank Smartphones und Tablets: Clients dominieren derzeit die Hälfte des Hardware-Marktes.
Foto: IDC

Gleichwohl erkennt Analyst Alun Jones Anzeichen für eine mögliche Eintrübung. Die Konjunkturlage in der Bundesrepublik sei „vorerst“ weiter positiv. Die Tsunami- und Atomkatastrophe in Japan sowie die Umwälzungen im arabischen Raum hätten „bislang“ weniger Auswirkungen als erwartet auf die deutsche Wirtschaft gehabt. Dafür bereiteten „die ansteigende Inflation und die Schuldenkrise mehrerer EU-Länder Grund zur Sorge“.

Derzeit geht IDC in seiner Jahresprognose von einem Wachstum von insgesamt 6,9 Prozent aus – eine marginale Veränderung gegenüber den 7 Prozent des vergangenen Jahres. Das Marktvolumen würde demnach von 62,6 Milliarden Euro auf glatt 67 Milliarden anwachsen. Knapp 28 Milliarden davon entfallen auf IT-Services als größtes Segment, gefolgt vom Hardware-Bereich mit etwa 24 Milliarden und dem Software-Markt mit gut 15 Milliarden.

Deutlich verschoben haben sich indes Gewichte in Sachen Wachstumsdynamik. Das Plus bei der Hardware fällt mit 13,5 Prozent im Vergleich zu 18,1 Prozent im Vorjahr deutlich geringer aus. Bei der Software ist zwar ein Anstieg von 3,4 auf 4,2 Prozent zu verzeichnen, der alleine die Abschwächung im Hardware-Segment nur abfedern, aber nicht ausgleichen könnte. Entscheidend dafür ist der Schub bei den IT-Services von 1,6 auf 3,3 Prozent.

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