Public IT


Anwendungsbeispiele

Identitätsmanagement in der Praxis

01.02.2012
So hochkomplex die Funktionsweise des eID-Service auch ist: Für Bürger und die nicht mit IT-Aufgaben betrauten Verantwortlichen bleibt diese Komplexität unsichtbar.

Die im Hintergrund ablaufenden technischen Prozesse sind vollständig automatisiert. Dank eines im hohen Maße selbsterklärenden Verfahrens und der intuitiven Benutzerführung können sowohl Bürger als auch Anbieter die Funktionen des neuen Personalausweises online wie offline unkompliziert nutzen. Drei Beispiele zeigen, was dabei im Detail passiert.

Identifikation personenbezogener Daten

Frau Mustermann eröffnet ein Konto
Um ein Konto bei einer Bank eröffnen zu können, müssen Kunden sich bei dem Kreditinstitut mit einem hoheitlichen Identitätsdokument ausweisen. Das ist in Deutschland im Geldwäschegesetz und in der Abgabenverordnung verbindlich festgeschrieben. Bislang suchten Kunden dafür direkt eine Filiale auf, wo ein Kundenberater ihre persönlichen Daten anhand des Dokuments in die entsprechenden Bankformulare eintrug. Einzige Alternative zum Termin bei der Bank war das Postident-Verfahren, bei dem man sich statt zur Bank zur örtlichen Postfiliale begeben musste. Mit der Online-Ausweisfunktion, deren Nutzung immer mehr Finanzdienstleister auf ihren Websites anbieten, lässt sich dieses Prozedere deutlich bequemer und kundenfreundlicher gestalten.

Eine Kundin, im Folgenden Erika Mustermann genannt, hat zunächst im örtlichen Einwohnermeldeamt ihre Online-Ausweisfunktion freischalten lassen und auf ihrem PC die AusweisApp installiert. Zusätzlich hat sie sich im HandelHandel ein vom BSI zugelassenes Komfortlesegerät besorgt und an ihren PC angeschlossen. Sie ruft am Rechner die Seite ihrer künftigen kontoführenden Bank auf und sieht dort nach, ob und für welche Geschäfte das Institut die Identifikation mit dem elektronischen Identitätsnachweis anbietet. Top-Firmen der Branche Handel

Anhand des angezeigten Zertifikats stellt Frau Mustermann fest, dass das Unternehmen eine Berechtigung für Kontoeröffnungen mithilfe des neuen Personalausweises erhalten hat: Die Bank darf auf die Datenkategorien Familienname und Vorname, Tag und Ort der Geburt, Anschrift sowie auf die Wohnortverifikation zugreifen, sofern der Bürger, in diesem Fall Frau Mustermann, es zulässt.

Frau Mustermann klickt sich nun durch das Produktangebot der Bank und wählt ein spezielles Privatkonto aus. Auf dem Bildschirm erscheint eine Aufforderung, sich für eine Anfrage zur Kontoeröffnung mithilfe eines ID-Dokuments mit Online Ausweisfunktion zu erkennen zu geben. Dafür legt Frau Mustermann ihren Ausweis auf das Lesegerät, damit die Daten auf dem integrierten Chip ausgelesen werden können. Noch bevor der Ausleseprozess startet, prüft der eID-Server als Vermittlungsinstanz zwischen Nutzer und Anbieter, ob die Bank das nötige Berechtigungszertifikat für die Abfrage der Daten hat.

Am PC von Frau Mustermann erscheint eine Maske mit den vom Diensteanbieter gewünschten Daten. Frau Mustermann wählt die Informationen ab, die sie nicht übermitteln möchte, und schaltet ihre Auswahl durch Eingeben der PIN zur Übermittlung an den eID-Server frei.

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