Ein undurchdringlicher Markt

Im SOA-Dschungel

08.05.2007
Von Bernd Seidel

Gedränge auf dem SOA-Markt

Kurzum: Eine SOA ist komplex. Dieses facettenreiche Aufgabenspektrum einer SOA ist zugleich der Auslöser für das Engagement unterschiedlichster Hersteller, ihre Offerten in Richtung SOA auszubauen. Insbesondere die etablierten Softwareanbieter gehen dazu über, den Funktionsumfang ihrer Produkte gezielt durch Zukäufe und Weiterentwicklung zu vollständigen Suites auszubauen, die allen Ansprüchen – auch Richtung Business Process ManagementBusiness Process Management (BPM) – genügen sollen. Alles zu Business Process Management auf CIO.de

"In den vergangenen zwei Jahren hat die Zahl der SOA-Anbieter stark zugenommen, und es tummelt sich eine Vielzahl unterschiedlicher Produkt- und Serviceanbieter auf dem Markt“, erklärt Beraterin Melanie Mack von Pierre Audoin Consultants (PAC). Der deutsche SOA-Markt, der sich aus Projektgeschäft und Infrastruktursoftware sowie Tools (Produktumsatz) zusammensetzt, weist nach Schätzungen von PAC 2006 ein Volumen von rund 384 Millionen Euro auf - Tendenz stark steigend. Die Marktbeobachter von IDC schätzen den Umsatz mit SOA-fähiger Software 2006 weltweit auf rund 2,3 Milliarden Dollar, 2008 sollen es bereits 6,4 Milliarden sein.

So verwundert es nicht, dass große Anbieter eine SOA-Roadmap für ihre Produkte vorgelegt haben. Key Player sind Anbieter wie SAPSAP, IBMIBM, OracleOracle, MicrosoftMicrosoft und die Software AG. Aber auch Spezialisten wie Tibco, Webmethods, Bea Systems, Sun (Seebeyond), Vitria und Iona Technologies spielen eine wichtige Rolle. Die Vielfalt im SOA-Markt bewog die Analysten von Forrester Research, die bisherige Kategorie Integrationssoftware nun in Integration-Centric Business Process Management Suites (IC-BPMS) umzutaufen. Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Oracle auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de

SOA braucht zentrale Kontrollinstanz

Gemeinsamer Nenner der Integrations-Suites ist in der Regel ein sogenannter Enterprise Service Bus, der als technische Kommunikationsinfrastruktur einer SOA die Komposition und Orchestrierung von Services begleitet. Zu den Spezialisten, die von Beginn an mit einem „nackten“ ESB-Angebot am Markt agieren, zählt Forrester-Analyst Ken Vollmer neben Cape Clear, Polar Lake, Progress-Tochter Sonic oder Iona auch Größen wie Bea oder IBM, deren ESB aber auch als Bestandteil umfangreicher Suites vermarktet wird.

Eine gewichtige Komponente dieser Suites sind die so genannten Registries und Repositories, die der Steuerung und Kontrolle - neudeutsch Governance - einer SOA und deren Services dienen. "Strategische und bereichsübergreifende Ansätze wie SOA benötigen eine zentrale Kontrollinstanz, die sicherstellt, dass strategische Ziele, Architektur und Projektfortschritte im Einklang zueinander stehen“, erläutert dazu Ivo Totev, SOA-Spezialist bei der Software AG.

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