Analysten-Kolumne

"In Deutschland findet keine Innovation statt"

Pascal Matzke ist Vice President & Research Director bei Forrester Research.

Diese Chance suchen Mitbewerber zu nutzen. Sie versprechen Kunden mehr Intimität und persönliche Betreuung. Vor dem Hintergrund eines weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Klimas und generell schwacher Marktnachfrage wurde für IBM inzwischen deutlich, dass die Fortführung des bisherigen Geschäftsmodells nicht sinnvoll ist.

Interne Analysen ergaben, dass fundamentale strukturelle Mängel bestehen. Zu viele Hierarchieebenen machten die interne Kommunikation und Entscheidungsprozesse zunehmend schwieriger und komplexer. Darüber hinaus sind zu viele Führungskräfte in zentralen Unternehmensbereichen tätig.

Eine ausgewogene Durchsetzung der zentralen, lokalen und regionalen Hierarchiestufen mit talentierten Fachkräften ist nicht mehr gegeben. Kurz gesagt: IBM hat viele Planer und Erfinder, aber kaum Mitarbeiter, die innovativ sind und die StrategienStrategien umsetzen. Alles zu Strategien auf CIO.de

Auf Grundlage dieser Analyse hat das Unternehmen nun beschlossen, die Corporate-Organisation in EMEA aufzulösen und die Manager in kleinere, regionale Abteilungen zu gruppieren. Ziel ist es, mehr Kunden- und Marktnähe zu erreichen.

Aufgrund der gleichzeitigen Verlagerung der administrativen Unternehmensfunktionen nach Indien entsteht für IBM aber ein weiteres Problem. Das Unternehmen verfügt nicht über ausreichend kompetente Mitarbeiter, die die Vision von höherem Geschäftswert und steigender Innovationskraft in den einzelnen westeuropäischen Ländern umsetzen können. IBM bezeichnet es als schwierig, qualifizierte Mitarbeiter für die Bereiche Sales und Marketing zu finden. Sie sind aber für die Rückgewinnung des Kundenvertrauens wichtig.

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