DSAG Technologietage

Innovation darf nicht zu mehr Komplexität führen

Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.
Innovationen müssen einen Mehrwert für das Business nachweisen - hier sehen die SAP-Anwender ihren Softwarelieferanten in der Pflicht. Erst wenn dieser Nachweis gelingt, wollen die Kunden in neue Technik investieren.

SAP forciert derzeit massiv die Entwicklung neuer Techniken - beispielsweise das In-Memory-Computing mit seiner Datenbank-Appliance HANA - und fordert damit seine Kunden. Die wollen sich grundsätzlich zwar nicht von der InnovationInnovation aus Walldorf abkoppeln, haben jedoch noch die eine oder andere offene Frage. Das wurde einmal mehr auf den Technologietagen der Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe deutlich, die Ende Februar in Mannheim stattfanden. Alles zu Innovation auf CIO.de

Die technische Leistungsfähigkeit von SAPSAP HANA sei seitens der Anwender verstanden, ließen die verantwortlichen der User-Group durchblicken. Jetzt komme es jedoch darauf an, den Mehrwert von SAP HANA aus Business-Sicht zu erläutern. "Wir wollen auch wissen, was HANA konkret bedeutet", stellt DSAG-Vorstandsmitglied Andreas Giraud klar. "Für die Applikationen, für den Betrieb und die Infrastruktur, für die Entwicklung und für das Lifecycle-Management." Wichtig sei in diesem Zusammenhang, dass SAP ihre Produktstrategie greifbar und bewertbar macht und die Vorteile für Unternehmen an realen Anwendungsfällen darstellt. "Hier ist SAP gefragt." Darüber hinaus dürfe die Priorisierung von Innovationsthemen nicht dazu führen, dass aktuelle Industrie- und Integrationslösungen darunter leiden, weil Ressourcen fehlten. Alles zu SAP auf CIO.de

DSAG-Vorstandsmitglied Andreas Giraud.
DSAG-Vorstandsmitglied Andreas Giraud.
Foto: DSAG

Das Interesse der SAP-Anwender für In-Memory-Computing hält sich aktuell noch in Grenzen, hat die jüngste Investitionsumfrage der DSAG ergeben. Ein Fünftel der 367 befragten Mitgliedsunternehmen hält In-Memory derzeit für ein relevantes beziehungsweise innerhalb des kommenden Jahres wichtig werdendes Thema. 41 Prozent der befragten Anwender beschäftigten sich dagegen gar nicht mit In-Memory.

Ein flächendeckender Einsatz im laufenden Jahr von In-Memory-Techniken und HANA sei kaum zu erwarten, prognostiziert der DSAG-Vorstand. Das konkrete Investitionsverhalten in diesem Umfeld lasse sich indes nicht exakt bewerten. Marco Lenck, Vorstandsvorsitzender der DSAG, spricht von einem möglichen Bewusstseinswandel, da die Investitionsumfrage zu großen Teilen vor der Ankündigung der SAP Business Suite on HANA im Januar durchgeführt wurde. "Interessant wird, ob sich die Investitionsplanungen im Laufe des Jahres zugunsten von HANA verschieben. In jedem Fall erwarten wir, dass sich SAP-Kunden strategisch mit dem Thema auseinandersetzen."

Zur Startseite