Hürden, Nutzen, Praxis

Innovationen über Social Media vorantreiben

Sebastian Paas ist Partner bei PwC Deutschland und leitet dort den Bereich Cloud & Digital. In seiner bald 25-jährigen Laufbahn als strategischer Consultant bei führenden Beratungsunternehmen hat der Experte für Digitalisierung bereits zahlreiche Transformationsprojekte begleitet. Zu seinen Kernkompetenzen gehören Cloud Computing, Künstliche Intelligenz und Automatisierung. 

4 Herausforderungen des Open-Innovation-Prozesses

Der Open-Innovation-Prozess muss jedoch vom Unternehmen aktiv gesteuert werden. Basierend auf Gesprächen mit unseren Mandanten wurden die folgenden vier Herausforderungen identifiziert:

  • Erste Herausforderung: In erster Linie muss unter potenziellen Entwicklern die Motivation zur Teilnahme an Open-Innovation-Plattformen erzeugt werden. Dies kann durch ein geeignetes Anreizsystem realisiert werden, indem die externen Teilnehmer für Kosten, zeitlichen Aufwand und die Weitergabe von Intellectual Property entschädigt werden. Praxisbeispiele sind Wettbewerbe, die mit einem Preisgeld dotiert sind, oder die Möglichkeit, gemeinsam an der Marktreife des Produkts zu arbeiten.

  • Zweite Herausforderung: Im zweiten Schritt muss das Unternehmen eine Risikoklassifizierung durchführen, damit kritische Entwicklungsbereiche weiter geschützt bleiben. Jedes Open-Innovation-Projekt erfordert Einblicke in unternehmensinterne Prozesse und führt dadurch zu einer Offenlegung von Wissen und Wissenslücken.

  • Dritte Herausforderung: Darüber hinaus ist die externe Ideengenerierung wertlos, solange die Ergebnisse nicht intern erfolgreich weiterentwickelt und marktreif gemacht werden. Dies erfordert vom Unternehmen, die Open-Innovation-Plattformen strategisch zu nutzen und mit der internen Forschungs- und Entwicklungsarbeit abzustimmen.

    Besonders herausfordernd für unsere Mandanten ist es, den Detailgrad der Forschungsanfrage sinnvoll zu wählen. Eine zu starke Fokussierung schränkt die Kreativität ein. Ein zu großer Freiraum erhöht dagegen den Anteil an unbrauchbaren Vorschlägen.

  • Vierte Herausforderung: Ein vierter Aspekt bezieht sich primär auf die Einhaltung von Compliance-Richtlinien. Hier handelt es sich um die Klärung von rechtlichen oder regulatorischen Fragestellungen, die sich vor allem auf das Urheberrecht, Patentrecht und Markenrecht beziehen.

    Die Klärung des Urheberrechts ist die zentrale rechtliche Frage am Anfang des Open-Innovation-Prozesses. Für eine Idee erhalten die Beteiligten im Gegenzug entweder einen festgelegten Geldbetrag oder geben sich mit einer Danksagung zufrieden. In strittigen Fällen sollte das Unternehmen jedoch zur Sicherheit die Überlassung der Ideenrechte mit den Innovatoren schon im Voraus klären.

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