Jedes zweite Unternehmen verwaltet die Bestände noch ausschließlich in der Halle

Inventory Management: Der Klick ins Lager spart Kosten

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Ein strategisches Inventory Management ist idealerweise in sechs Stufen aufgebaut. Dabei liegt dem Ganzen ein geeignetes Network Design zugrunde. Darauf basieren die Optimierung der Bestandsverwaltung und die Berechnungen des Kundenverhaltens. Das ermöglicht eine Zusammenarbeit aller Beteiligten am Inventory Management, dessen Umsetzung und die Sichtbarkeit aller Posten und Prozesse.

Weil das Network Design die Basis dieses Modells ist, appellieren die Analysten für dessen regelmäßige Überarbeitung. Bisher offenbar mit wenig Resonanz: 49 Prozent der Studienteilnehmer setzen maximal alle zwei Jahre ein Re-Design auf, 30 Prozent einmal jährlich. Eine Spitze von sechs Prozent ist besonders fleißig und nimmt sich das Netzwerk Design jeden Monat vor.

Viel Arbeit und keine Ladenhüter mehr

Was auf den ersten Moment nach viel Arbeit aussieht, scheint sich zu lohnen. Beispiel Castrol: Der Schmierstoff-Hersteller stand vor dem Problem, dass einige Ladenhüter in den Regalen verstaubten und die Kosten in die Höhe trieben, während Schnelldreher ständig nachgefordert wurden und zu oft fehlten. Die Lagerverwaltung lief quasi "pi mal Daumen" nach den persönlichen Erfahrungen der Mitarbeiter ab. Das Unternehmen implementierte deshalb eine gestaffelte Inventory-Solution, die in ein Sales Inventory und Operations Planning-Programm integriert war. Damit konnten die Bestände um 35 Prozent reduziert und die Kundenzufriedenheit signifikant gesteigert werden.

Für 63 Prozent der Befragten gilt Kostenreduktion als wichtigstes Ziel beim Inventory Management. Danach wird der Ausbau der Marktanteile genannt.

Den Autoren der Studie ist klar, dass sie in Punkto Bestandsverwahrung ein Umdenken einfordern. Ihre These: Technologie-affine Unternehmen tun sich mit den notwendigen Veränderungsprozessen leichter. Ihr Tipp: Das Wichtigste ist, alle an diesem Thema Beteiligten zu identifizieren und einen Verantwortlichen zu benennen, der die Dinge in Gang bringt.

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