Smartphone-Markt

iPhone 4 bedrängt Blackberry

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Die bemerkenswerten Verkaufszahlen werfen ihre eigenen Probleme auf. In den USA führten die enormen Absätze besonders von iOS und Android-Modellen dazu, dass die Netzwerkkapazität mittlerweile an ihre Grenzen gerät. Zudem sei der Kampf um die Vorherrschaft auf dem Markt mittlerweile am Siedepunkt angelangt, so Morgan. Die Vielzahl von Spielern und Betriebssystemen werde auf Dauer nicht bestehen können. Morgan erwartet ein Abschmelzen auf drei bis vier Schlüsselbetriebssysteme.

Nokia-Dominanz ungebrochen

Den Löwenanteil auf dem Handymarkt verbuchen immer noch mit gehörigem Abstand die klassischen Branchenriesen, die inzwischen in der Regel auch über ein Smartphone-Standbein verfügen. Nokia verkaufte im zweiten Quartal 111 Millionen Handys weltweit, Samsung knapp 64 Millionen, LG etwa 31 Millionen, SonyEricsson 11 Millionen und Motorola 8,3 Millionen.

Dahinter kämpfen die Smartphone-Spezialisten. RIM verzeichnet mit seinen Blackberrys einen Zuwachs von 10,5 auf 11,2 Prozent – zuwenig nach Einschätzung von ABI Research. „RIM hat den vollen Nutzen seiner OS-Einführung noch nicht realisiert“, bemerkt Morgan.

Apple setzte demgegenüber 8,4 Millionen iPhones ab, drei Millionen davon waren erst wenige Wochen vor Quartalsende eingeführte iPhone 4-Modelle. ABI Research zeigt sich davon beeindruckt, zumal sich im dritten Quartal ein Wachstum von 68 Prozent abzeichnet. HTC steigerte seinen Absatz im zweiten Quartal von 3,3 auf 5,3 Millionen. Auch hier zeichnet sich ein fortgesetzter Aufwärtstrend ab.

Die Bedeutung des Business-Bereiches auf dem Markt wächst immer mehr – besonders in Europa. Die Erträge aus diesem Segment seien ein Lichtblick auf dem europäischen Markt für Mobile Services, bemerkt ABI-Analyst Dan Shey: „Trotz einer unsicheren wirtschaftlichen Erholung sowohl in West- als auch in Osteuropa investieren die Unternehmen in Mobilität.“

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