MIT-Erfindung

iPhone-Rad misst Luftverschmutzung und Lärm

25.01.2010
Von Nicolas Zeitler

iPhone als Gangschaltung und Gaspedal

In der Radnabe des "Copenhagen Wheel" befindet sich auch der Elektromotor, der sich übers iPhone zuschalten und regeln lässt.
In der Radnabe des "Copenhagen Wheel" befindet sich auch der Elektromotor, der sich übers iPhone zuschalten und regeln lässt.
Foto: MIT

Die Applikation dient auch der Steuerung. Der Fahrer kann über das iPhone den Gang wechseln und regeln, wie sehr ihn der Motor unterstützen soll. Außerdem lässt sich vom iPhone das Fahrrad abschließen. Versucht ein Dieb, das Rad zu klauen, schaltet es automatisch in einen Modus, der den Widerstand an der Hinterachse drastisch erhöht. Außerdem bekommt der Eigentümer eine Textnachricht aufs Mobiltelefon geschickt.

Die auf der Strecke gesammelten Daten lassen sich später auch übers Internet am Computer zuhause abrufen. Das soll dem Radler helfen, in der Stadt gesündere Routen zu planen, indem er beispielsweise Strecken mit hoher Luftbelastung meidet.

Nach Vorstellung der MIT-Wissenschaftler sollen die gesammelten Daten Städten auch bei der Verkehrsplanung helfen und ihnen aktuelle Umweltdaten liefern. Dazu müssten mit dem "Copenhagen Wheel" ausgestattete Radler die Daten ihrer täglichen Fahrten in anonymisierter Form der Stadtverwaltung zur Verfügung stellen.

Kopenhagen als erste klimaneutrale Hauptstadt

Auf die Straße gehen soll das iPhone-Rad in größerem Stil schon bald in Kopenhagen. Beim dortigen Umweltgipfel im Dezember stellte das MIT das Fahrrad dort erstmals vor. Die Stadt will bis 2025 die erste kohlendioxid-neutrale Hauptstadt der Welt werden. Die Stadtspitze will deshalb erreichen, dass die Hälfte der Bürger ihre täglichen Fahrten zur Arbeit oder in die Schule mit dem Rad erledigt. Angestellte der Stadt sollen mit dem "Copenhagen Wheel" versehene Fahrräder als Ersatz für ihre DienstwagenDienstwagen gestellt bekommen. Alles zu Dienstwagen auf CIO.de

2010 wollen die Erfinder das intelligente Hinterrad in Serienproduktion geben. Weil alle Instrumente kompakt in der Nabe untergebracht sind, lassen sich auch alte Fahrräder mit dem "Copenhagen Wheel" nachrüsten. Kosten soll das Rad etwa so viel wie andere Fahrräder mit Elektromotor.

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