Strategien


IT-Kompass

IT-Abteilungen oft nur Zulieferer fürs Management

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Noch im vergangenen Jahr hatte es so ausgesehen, als könne die IT ihr Instrumentarium jetzt zur Entfaltung bringen: Nur elf Prozent der Teilnehmer sahen damals "viele" ungenutzte Potenziale; 16 Prozent hielten die Möglichkeiten durch den IT-Einsatz für ausgeschöpft.

IDC-Analyst Kraus stellt fest, dass IT-Abteilungen vom Management "immer noch viel zu oft" als Zulieferer betrachtet werden. Ein substanzieller Beitrag zum Geschäftserfolg werde ihnen kaum zugetraut. Erst wenn die IT als integrierter Bestandeil der Unternehmensentwicklung und als eigenständiger Produktionsfaktor angesehen werde, ließen sich die Chancen nutzen, die sich aus der "dritten Plattform" (Cloud, Mobility, Big DataBig Data Analytics und Social Business) ergäben. Allerdings sind laut Kraus auch viele IT-Abteilungen immer noch komplett mit dem operativen IT-Betrieb berschäftigt. Sie könnten ihren Fokus nur selten auf ihren Beitrag zum Erfolg des Kerngeschäfts richten. Alles zu Big Data auf CIO.de

Keine Trennung von IT und Business

Kraus mag das Glas aber nicht halb leer sehen: Wenn erkannt werde, dass die IT-Potenziale nicht voll ausgeschöpft würden, heiße das auch, "dass immer mehr Unternehmen erkennen, welche neuen Chancen die IT und die digitale Transformation eigentlich bietet". Dabei seien es vor allem die Fachbereiche, die diese Möglichkeiten bemerkt hätten - weshalb sie auch häufiger als ihre IT-Kollegen auf ungenutzte Potenziale hinwiesen.

Um den erkannten Mangel zu beheben, sei es notwendig, dass IT und Management eng zusammenarbeiteten: "Eine strikte Trennung zwischen IT-Abteilung und Business darf es nicht mehr geben", mahnt Kraus. Beide Seiten seien gefordert: Die Geschäftsleitung müsse den CIO als Bestandteil der Unternehmensführung sehen und in die strategische Planung einbeziehen. In den Fachbereichen hingegen müsse neben Business- auch IT-Wissen vorgehalten werden. Und das CIO-Team schließlich sollte sich mehr mit Innovationen und weniger mit operativen Themen beschäftigen.

Die Fähigkeit zu Innovationen gehört nach Ansicht der Business-Bereiche nicht unbedingt zu den Stärken der CIOs. Auf die Frage "Wer treibt Innovationen in der IT voran"? nannten die Fachbereichsleiter genauso häufig wie den CIO, also zu 37 Prozent, sich selbst beziehungsweise ihre Kollegen aus anderen Ressorts. Die IT-Chefs sehen das anders. Von ihnen betrachten sich 66 Prozent als die eigentlichen Innovatoren.

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