Analysten-Kolumne

IT auf Höchstleistung trimmen

11.08.2004
Von Daniel Milleg

Bei der Budgetierung und Genehmigung von IT-Projekten muss das gesamte Management an einem Tisch sitzen. Gemeinsam lassen sich IT-Lösungen realisieren, die das Kerngeschäft tatsächlich voranbringen - bei vernünftigem Verhältnis von Aufwand und Nutzen.

Ein global agierender Finanzdienstleister tätigte über 80 Prozent der IT-Ausgaben dezentral. Mehr als 65 Manager verantworteten das Budget. Ressourcen wurden mehrfach vorgehalten, erarbeitetes Wissen selten firmenweit ausgetauscht. Eine Folge: acht Parallelentwicklungen zu eCRM!

Hier genügt es nicht, Strukturen und Prozesse zu optimieren. Die IT muss auf Konzernebene koordiniert werden – vom gesamten Management. Dazu gehören klar definierte Verantwortungsbereiche. Nachhaltiger Erfolg stellt sich nur ein, wenn der in Planung und Budgetierung eingeschlagene Weg auch bei der Umsetzung konsequent verfolgt wird.

Es ist Zeit zu handeln. IT-Harmonisierungsprogramme sind zwar en vogue. Doch laufen teure Bemühungen, die Komplexität der IT zu reduzieren, solange ins Leere, wie die Strukturen für effiziente und effektive IT-Steuerung fehlen. Die Praxis lehrt einige Grundregeln: Das gesamte Top-Management in die Planung und Genehmigung von IT-Projekten einbinden; Verantwortung für die Steuerung der IT-Organisation klar definieren; IT-Kosten auch im Anwenderbereich transparent machen, in der Kostenrechnung erfassen und aktiv steuern.

Diese Grundregeln besitzen keinen Projektcharakter. Es gilt, sie als integralen Bestandteil des täglichen Managements zu begreifen und in permanenten, institutionalisierten Prozessen zu implementieren. Nur dann wird der Wertbeitrag der IT zum Kerngeschäft steigen.

Dirk Reiter ist Partner und Mitglied des Management Committee bei Roland Berger Strategy Consultants. Daniel Milleg ist Senior Consultant im Competence Center InfoCom bei Roland Berger Strategy Consultants.

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