Weiblicher Nachwuchsmangel in der Informatik

IT-Branche ist unattraktiv für Frauen

31.01.2007
Von Tanja Wolff
Die Zahl der in der IT beschäftigten Frauen ist seit 2003 rückläufig. Laut einer Untersuchung des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit liegt das an den unattraktiven Einstiegs- und Aufstiegschancen.

Seit dem Boomjahr 2000 ist die Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger für das Fach Informatik um rund 30 Prozent gesunken. Das bedeutet, dass zukünftig noch weniger als 14.000 Informatik-Absolventen die Hochschule verlassen werden. Dem steht laut dem Bundesverband Informationswirtschaft Telekommunikation und Neue MedienMedien (Bitkom) ein Bedarf von rund 20.000 IT-Fachleuten pro Jahr gegenüber. Top-Firmen der Branche Medien

Der Analyse zufolge erzeugen die positiven Prognosen nur wenig Resonanz auf dem Arbeitsmarkt. So gehen die Arbeitslosenzahlen in der Informatik nur leicht zurück. Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit sind etwa ein Fünftel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der IT-Branche Frauen. Daran hat sich auch während der Boomjahre nichts geändert.

Für das Studienwahlverhalten von Frauen in Ingenieur- und Naturwissenschaften spielen die Arbeitsmarktperspektiven eine wichtige Rolle, so die Untersuchung. Die geringe Beteiligung von Frauen an einzelnen technischen oder naturwissenschaftlichen Studiengängen stellt keine unveränderbare Größe dar. Der Grund: Gerade Frauen, die sich für diese Bereiche interessieren, messen den beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten und den Aussichten auf einen guten Arbeitsmarkt einen hohen Stellenwert bei.

Die Folge war, dass 2000 deutlich mehr Frauen durch die guten Zukunftsperspektiven motiviert wurden. In diesem Jahr betrug die Studienanfängerinnenquote immerhin 19 Prozent. Das bedeutet, dass zurzeit die Absolventinnen der Boomjahre auf den Arbeitsmarkt drängen.

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