IT-Spezialisten viermal häufiger krank als der Durchschnitt

IT: Branche mit ungesunden Traumjobs

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
  • Lernrestriktionen, wenn Mitarbeiter Software-Lösungen für Kunden erstellen müssen, ohne deren Echtbetrieb zu kennen und

  • Widersprüche zwischen subjektbezogenen und arbeitsbezogenen Zielen, wenn IT-Spezialisten entgegen ihren Ansprüchen an die eigene Professionalität nicht ausreichend getestete Systeme ausliefern, weil an Testbudgets gespart wird oder

  • Widersprüche zwischen arbeits- und lebensweltlichen Anforderungen, wenn also wegen des hohen Termindrucks regelmäßig am Wochenende gearbeitet wird und die IT-Fachleute nicht mehr dazu kommen, ihre Familie zu sehen.

Müde und mit Rückenschmerzen

Infolgedessen leiden IT-Spezialisten signifikant häufiger als der Durchschnitt deutscher Beschäftigten unter psychosomatischen Beschwerden, so die Studie. Demnach fühlen sich 72 Prozent der Projektmitarbeiter übermüdet, im Schnitt geben das 17 Prozent an. Danach folgen Nervosität (IT-Branche: 58 Prozent, Durchschnitt: 21 Prozent) und Rückenschmerzen. Dabei allerdings liegen IT-Fachleute mit 41 Prozent knapp unter dem Schnitt von 42 Prozent.

Als Lösung schlägt das IAT vor, Projektmitarbeiter stärker in die Verhandlungen über Verträge und ihre Rahmenbedingungen einzubeziehen. Außerdem sollten IT-Fachleute über den Tag hinweg immer wieder Pausen einlegen und konsequent das Wochenende freihalten. Anja Gerlmaier: „Das ist zur Stress-Prävention deutlich wirksamer als Angebote von Blockurlaubszeiten oder Sabbaticals.“

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