Analysten kritisieren einseitige Offshore-Debatte

IT-Dienstleistungen "made in Germany" sind gefragt

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Vor lauter Diskussion um Indien und China wird oft übersehen, dass deutsche Firmen IT-Services nicht nur importieren - sie sind auch als Anbieter auf dem internationalen Markt gefragt. Die Analysten des interdisziplinären Forschungsprojektes Interdig plädieren für einen neuen Blickwinkel.

"Der HandelHandel mit IT-Dienstleistungen ist keine Einbahnstraße", erklärt Andreas Stiehler, Senior Analyst beim Marktforscher Berlecon und INTERDIG-Projektleiter. Er stützt seine These nicht nur auf amtliche Statistiken, sondern auch auf die Informationen aus Unternehmensdatenbanken. "Die deutsche Zahlungsbilanz beim Handel mit IT-Services ist nahezu ausgeglichen", so Stiehler. Top-Firmen der Branche Handel

Glaubt man Jessica Winkler, Forschungsassistentin an der Universität Mannheim, gilt von deutschen Firmen angebotene Software als qualitativ hochwertig, den Unternehmen wird ausgeprägtes Prozesswissen und Zuverlässigkeit attestiert.

Interdig wurde vor rund einem Jahr gegründet und soll bis Frühjahr 2008 laufen. In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung forcierten Projekt arbeiten Analysten von Berlecon Research, Wissenschaftler der Universität Mannheim sowie Experten aus den Instituten RWI Essen und ZEW Mannheim zusammen. Nach den Worten von Projektleiter Stiehler kann das Team mittlerweile erste Studien vorlegen.

Ziel ist, Unternehmen Handlungsempfehlungen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Ausweitung der internationalen Präsenz an die Hand zu geben. Dem Ministerium ist es besonders wichtig, Exportchancen für deutsche Firmen auszuloten. Dabei wird Interdig jedoch keine konkreten Unternehmensberatungen anbieten, sondern seine Ergebnisse über Reports, Workshops und Branchenveranstaltungen verbreiten.

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