Performance-Management

IT-Leistung im Dauer-Check

29.06.2006
Von Johann Baumeister

Das Genre der Perfomance-Überwachung kann dem System-Management zugeschlagen werden. Dennoch wurde es ursprünglich von den Marktführern in dem Segment wenig beachtet. Dazu zählt der Senior-Research-Analyst der Butler Group Michael Atzoff Firmen wie IBMIBM, Computer Associates (CA), BMC oder Hewlett-Packard (HPHP). „Dies war eine Chance für ursprüngliche Nischenanbieter oder Newcomer, sich hier zu profilieren“, stellt Butler-Mann Azoff fest. Dazu gehören Performance-Management-Spezialisten wie Mercury, Compuware, Wily und Network General. Doch inzwischen haben die Marktführer im Service-Management die wachsende Bedeutung dieses Segments erkannt. HP hat sich mit seinem Produkt Openview bereits gut im Markt etabliert. Andere haben sich durch Akquisitionen von kleinen spezialisierten Unternehmen wichtiges Wissen eingekauft und so entscheidend verstärkt: CA hat mit Wily einen Tool-Hersteller übernommen, der vor allem im Java-Umfeld punkten kann, und mit Niku Systems hat sich der Softwareanbieter zudem in Richtung Portfolio-Management erweitert.
– BMC wiederum hat sich Identify Software einverleibt, ein Unternehmen, das sich um die End-to-End-Überwachung mit Ursachenforschung für Engpässe verdient gemacht hat
– IBM hat, beginnend mit Candle, gleich mehrere Unternehmen im Segment der Applikationsüberwachung
übernommen. Alles zu HP auf CIO.de Alles zu IBM auf CIO.de

Bedarf an Analyse-Tools steigt

Auch kleinere Unternehmen versuchen, in diesem Markt weiter aufzusteigen, wie das Beispiel Citrix zeigt: Für Server-basierende Computing-Umgebungen, wie etwa den Citrix Presentation Server, hat Citrix kürzlich das Unternehmen Reflectent akquiriert und liefert nun mit dem Produkt EdgeSight eine Plattform zur Überwachung von Citrix-Präsentationen, Server-Installationen mit End-to-End Monitoring und der Möglichkeit, Engpässe in Citrix-Umgebungen in Echtzeit zu überwachen.

Klar ist: Der Bedarf an Analyse-Tools steigt. Und der CIO muss sich klar werden, wie er an die Überwachung seiner Systeme herangeht. Dabei existieren zwei prinzipiell unterschiedliche Ansätze: Top-down und Bottom-up. Für das Management wird neben der Verfügbarkeit eines Geschäftsprozesses auch der Gesamtdurchsatz von Daten von großem Interesse sein: Eine Übersicht darüber bieten etwa Dashboards (Top-down). Gleichzeitig muss allerdings auch beim Top-down-Verfahren die Möglichkeit bestehen, bei Bedarf tiefer in die technische Implementierung der einzelnen Komponenten nach den Ursachen bei Fehlverhalten zu forschen und von der technischen Seite einzelner Komponenten Detailprobleme ausfindig zu machen (Bottom-up).

Eindeutig für den Top-down-Ansatz spricht sich Rick Sturm, President der Unternehmensberatung Enterprise Management Associates, aus. Er gibt zu bedenken: „Bottom-up-Ansätze im ITSM (IT Service Management) scheitern häufig, weil sie sich allein darauf stützen, den Erfolg der IT innerhalb der Grenzen der IT-Abteilung zu messen.“ Das heißt: Da die Zuordnung der IT zu den Geschäftsprozessen beim Bottom-up-Ansatz nicht oder nur wenig ausgeprägt ist, kann sie nicht bewertet werden.

Der Top-down-Ansatz bietet einen komprimierten Blick auf die Prozesse. In Ampelfarben bekommt der CIO Indizien für Schwachstellen in der IT-Infrastruktur auf den Bildschirm. Häufig stellen sie auch Wechselwirkungen der Komponenten und der IT-Struktur auf die Geschäftsprozesse dar. Fällt eine IT-Baugruppe aus, so wechselt der davon betroffene Prozess seine Farbe. Durch die Korrelation der Ereignisse, untermauert durch historische Daten, wollen die Werkzeuge Engpässe durch die Predictive Analysis frühzeitig aufspüren. Die hierbei gefundenen Informationen dienen häufig auch als Grundlage für die Kapazitätsplanung.

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