Produktpiraterie

IT-Schutz vor Plagiaten liegt brach

Auch Krones wurde schon Opfer von Produktpiraterie. Kürzlich tauchte in China den Nachbau einer Etikettiermaschine aus dem Einstiegssegment auf. Selbst das Firmenlogo war gefälscht. Deshalb will Kranz im nächsten Jahr als einen Schritt zu mehr Sicherheit verstärkt das Thema Digital Rights Management (DRM) angehen, damit Informationen über Innovationen nicht unkontrolliert verbreitet werden können.

IT-Sicherheit allein reicht nicht

Allerdings sind CIOs nicht für die Entwicklung von Embedded Software oder RFID-Chips auf Bauteilen zuständig. Das erledigen meist die Forschungs- und Entwicklungsabteilungen (F+E). Diese Trennung hält Rainer Glatz, Leiter Informatik beim VDMA, für überholt. „Um sich besser zu schützen, müssen Firmen immer stärker Automatisierungstechniken wie Embedded Systems und Sensorik in Maschinen einbauen. Dafür müssen IT und Elektrotechnik zusammenwachsen.“ Unternehmen müssten weg von der reinen Sicht auf Sicherheitstechnik und hin zu einer Sicherheitsstrategie kommen. Eine VDMA-Studie ergab allerdings, das sich gerade im Maschinenbau die Chief SecuritySecurity Officers nur auf die IT-Sicherheit beschränken. Wissensschutz und Produktsicherheit haben sie kaum im Fokus. Alles zu Security auf CIO.de

Krones hat den Plagiatschutz deshalb auf höchster Ebene angesiedelt. Ein Vorstand verantwortet dort den Bereich Life-Cycle-Services. Damit soll die übergreifende Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen verstärkt werden. So gibt es bereits heute jede Menge Schnittstellen zwischen IT und F+E. Beispielsweise laufen Teleservices für Ferndiagnose und Hilfe über das Netzwerk, Produktionsdaten fließen in das SAPSystem, und Mitarbeiterzugänge sind mit Authentifizierungsfunktionen versehen. „Die interdisziplinäre
Arbeit scheitert oft noch daran, dass sich Konstrukteure nicht vorstellen können, wie sich Sicherheitslösungen über Software regeln lassen“, berichtet Kranz.

Viele Unternehmen hält jedoch der hohe Organisationsaufwand für einen integrativen Plagiatschutz ab. „Viele der in der Studie angesprochen Dinge sind technisch machbar. Doch müssen Firmen eine neue Organisation und Systematik aufsetzen. Und das ist aufwändig“, sagt Broy.

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