KarstadtQuelle sucht Partner für Itellium

IT-Töchter im Sonderangebot

22.03.2004
Von Thomas Zeller
Seit sich deutsche Unternehmen wieder auf ihr Kerngeschäft konzentrieren, stehen ihre IT-Töchter auf der Abschussliste. Nun wird auch bei KarstadtQuelle über die Zukunft des hausinternen Dienstleisters Itellium nachgedacht. Allerdings befänden sich die Überlegungen dazu noch in einem sehr frühen Stadium, sagt KarstadtQuelle-Sprecher Martin Schleinhege.

Im Gespräch ist dabei ein so genanntes Partnerschaftsmodell. Dahinter können sich verschiedene Ansätze verbergen. Zum einen wäre der Teilverkauf von Itellium möglich. Zum anderen könnte die IT-Tochter in ein Gemeinschaftsunternehmen mit einem Partner eingebracht werden. Als mögliche Partner werden in Branchenkreisen IBMIBM, HPHP, T-Systems und CSC genannt. Alles zu HP auf CIO.de Alles zu IBM auf CIO.de

Der KarstadtQuelle-Vorstandsvorsitzende Wolfgang Urban lässt sich bewusst beide Optionen offen, um notfalls flexibel handeln zu können. Ein Teilverkauf könnte den Gesamtkonzern zumindest kurzfristig finanziell ein wenig entlasten. Zuletzt war Urban durch den schlechten Geschäftsverlauf bei den Kaufhäusern und der Touristiktochter Thomas Cook unter Druck geraten.

Welche Entscheidung Urban auch trifft, die KonsolidierungKonsolidierung im deutschen IT-Dienstleistungsgeschäft wird weiter an Fahrt gewinnen. Zuerst verkaufte Thyssen-Krupp seine Tochter Triaton an HP, dann begab sich die RAG auf Investorensuche für ihre IT-Töchter. Dieser Ausverkauf lässt schon jetzt den Schluss zu, dass sich der Anbieterbereich bis zum Jahresende dramatisch verändern wird. Dies ist die Folge eines Mehr-Phasen-Prozesses, den die Unternehmen zurzeit durchlaufen: Alles zu Konsolidierung auf CIO.de

Phase 1

Die Konzernmutter gründet ihre IT-Tochter aus. Es wird das Planziel erstellt, den externen Umsatzanteil drastisch zu steigern. Der neue Dienstleister versucht, Referenzkunden mit Sonderpreisen zu ködern. Die Konsequenz ist ein Umsatzwachstum zu Lasten der Rentabilität.

Phase 2

Das Geschäftsklima zum Mutterkonzern verschlechtert sich deutlich. Während immer mehr Ressourcen in die Akquisition externer Kunden gesteckt werden, vernachlässigen die IT-Töchter ihre Bestandskunden im Mutterkonzern. Die weitere Expansion am Markt gerät ins Stocken, da es ein Überangebot von Dienstleistern gibt. Es können trotz intensiver Bemühungen nur wenige externe Kunden zu einem Umstieg bewegt werden.

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