Strategien


ITIL V3 kaum eingeführt

IT verschenkt ITIL-Potenzial noch immer

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Unternehmen verpassen die Verbesserungsmöglichkeiten von ITIL V3. Sie konzentrieren sich noch immer auf Operatives wie Service Desk und Incident Management. Drei von zehn Entscheidern wissen nicht, welche IT-Services am wichtigsten sind.

Die Zahlen beeindrucken: 94 Prozent der Unternehmen hatten im vorigen Jahr ITILITIL (IT Infrastructure Library) implementiert - 2005 waren es erst 50 Prozent. Das berichtet der Dienstleister Materna in einer Umfrage unter 240 Entscheidern. ITIL soll unternehmensweite IT-Infrastrukturen durch das Beschreiben von Regeln und Prozessen effizienter gestalten. Alles zu ITIL auf CIO.de

Dennoch lassen die Autoren der Umfrage Skepsis walten. ITIL "kommt in Fahrt - aber nur teilweise" schreiben sie. Das bezieht sich auf die konkrete Nutzung des Regelwerks. Tenor der Studie: IT-Abteilungen verschenken das Potenzial von ITIL. Sie fokussieren sich nach wie vor auf operative Themen wie Service Desk, Incident Management und Problem Management. Kundenorientierte Prozesse sind dagegen häufig nur ansatzweise vorhanden.

Damit ist insbesondere die Version 3 gemeint, die 2007 veröffentlicht wurde. Fachleute wie beispielsweise IDC-Analyst Matthias Kraus loben, ITIL V3 orientiere sich stärker an den Bedürfnissen der Fachabteilungen als die Vorgängerversionen. Laut der Materna-Studie ist das in der Praxis noch nicht angekommen.

Das heißt konkret: Mehr als jeder Dritte (35 Prozent) stuft die Funktion "7-Step Improvement" als unbekannt ein. Gerade dieser Prozess aus ITIL V3 soll jedoch eine kontinuierliche Verbesserung ermöglichen. Rund jeder Fünfte (19 Prozent) kennt die Funktion "Service Measurement" nicht.

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