Cloud Computing


Annäherung an die Public Cloud

J.P. Morgan benennt "CIO für Cloud-Services"

25.08.2016
Die amerikanische Großbank J.P. Morgan Chase & Co. hat einen Manager benannt, der ausschließlich mit der Steuerung der internen und externen Cloud-Services betreut sein soll. Dabei plant das Unternehmen offenbar, vermehrt auf Public-Cloud-Dienste zu setzen. Das berichtet das "Wall Street Journal" (WSJ).
Die Großbank J.P. Morgan setzt auf die Public Cloud.
Die Großbank J.P. Morgan setzt auf die Public Cloud.
Foto: Gil C - shutterstock.com

Mit Harish Grama tritt bei J.P. Morgan kommende Woche ein "Chief Information Officer for Cloud Services" ein. Grama hat zuvor 20 Jahre für IBMIBM gearbeitet und war im Bereich der Software-Entwicklung in verschiedenen Führungspositionen aktiv. Zuletzt soll er die Software-Entwicklung für IBMs Cloud-Unit geleitet haben, heißt es in einer internen Mitteilung der Bank, die dem WSJ vorliegt. Alles zu IBM auf CIO.de

AWS und Google umwerben Banken

"Die erfolgreiche Einführung von Cloud-TechnologienCloud-Technologien ist für uns essenziell", schreibt CIO Dana Deasy in dem Memo. Das "sich ständig weiter entwickelnde Hybrid-Cloud-Modell" der BankBank helfe den hauseigenen Technikern, InnovationInnovation, StandardisierungStandardisierung und Produktivität in einer sicheren und stabilen Umgebung voranzutreiben. Nun wolle man weitere Effizienzvorteile nutzen, in dem mehr Aufgaben in die Public Cloud verlagert würden. Alles zu Cloud Computing auf CIO.de Alles zu Innovation auf CIO.de Alles zu Standardisierung auf CIO.de Top-Firmen der Branche Banken

Durch die andauernde Niedrigzinsphase stehen Finanzinstitute in aller Welt unter Kostendruck und bemühen sich darum, effizienter zu wirtschaften. Die großen Cloud-Provider nutzen diese Zwangslage und nähern sich den Geldinstituten mit extra zugeschnittenen Angeboten an.

Im Februar gab es Presseberichte, denen zufolge Amazon Web Services (AWS) Offerten für Großbanken wie J.P. Morgan, Goldman Sachs und Citigroup ausgearbeitet haben soll. Damals sagte J.P.-Morgan-COO Matt Zames dem WSJ, seine Bank habe bereits einige Public-Cloud-Angebote ausprobiert, um im Storage- und Compute-Bereich besser skalieren zu können und Geld zu sparen. Beispielsweise brauche die Bank am sogenannten Schnäppchenfreitag, wenn in den USA nahezu alle Bürger shoppen gehen, um Sonderangebote abzugreifen, extrem viel Rechenleistung für die Kreditkartenabwicklung.

Gaia - die Private Cloud von J.P. Morgan

Seit 2015 beschäftigt sich die Bank mit Cloud-Services - immer vor dem Hintergrund, ein äußerst sicherheitssensibles Geschäft zu betreiben. Use Cases waren zunächst Archivierung von Dokumenten und Daten, auf die selten zugegriffen werden muss, und Workloads mit stark schwankendem Datenvolumen. J.P. Morgan setzte zunächst ganz auf die Private Cloud (genannt "Gaia"), um Vorteile wie Elastizität, schnelle Provisionierung und Kostenvorteile zu nutzen. Gleichzeitig wurden Sicherheitsmaßstäbe für Datenzugriff, Verschlüsselung sowie rechtliche und Compliance-Themen definiert.

Doch nun gibt es Pläne, verstärkt Public-Cloud-Angebote zu nutzen und darauf basierend Anwendungen zu entwickeln. Das habe dazu geführt, dass man einen echten "Cloud-Leader" einstelle, heißt es in dem Memo. Wie das WSJ berichtet, führt J.P. Morgan bereits intensive Gespräche mit AWS, Google und anderen Cloud-Providern, die sich im "fortgeschritten Stadium" befinden.

Schon Ende Februar hatten Manager des Finanzriesen in einer Konferenz mit Finanzanalysten erklärt, man wolle zunehmend Cloud-Dienste für das "Higher Performing Computing" nutzen. Und in einem Interview vom April dieses Jahres kündigte CIO Deasy an, die BankBank wolle Cloud- und Blockchain-Technologien verwenden, um effizienter zu werden und mit neuen Geschäftsideen zu experimentieren. Alles zu Finance IT auf CIO.de

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