IT-Chefs schützen ihren Betrieb ungenügend

Jeder zweite Entlassene klaut Daten

16.03.2009
Von Nicolas Zeitler

Dass der Arbeitgeber die Mitnahme nicht erlaubt hat, ist dabei der deutlichen Mehrheit von 79 Prozent bewusst. Sie rechtfertigen ihr Tun hauptsächlich damit, dass ja schließlich auch jeder andere Daten klaue, dass ihnen die mitgenommenen Informationen nützlich sein könnten oder dass sie an ihrer Beschaffung mitgearbeitet hätten. Fast keiner teilt dem Noch-Arbeitgeber mit, dass er Daten mitnimmt. Doch immerhin vier Prozent informierten ihren bisherigen Arbeitgeber darüber.

Zwei Drittel haben keine Skrupel, Daten vom alten Arbeitgeber einzusetzen, um sich eine neue Stelle zu sichern. Auch anderweitig verwenden die Datendiebe ihre Beute. Vor allem Mail- und Kundendaten, aber auch die Aufzeichnungen von Kollegen setzen sie für verschiedene Zwecke ein.

Firmen beugen dem Datenklau kaum vor

Da es den scheidenden Mitarbeitern offenbar am schlechten Gewissen fehlt, wären die Firmen gefordert, den Datenklau zu verhindern. Doch die tun wenig dagegen, wie die Befragung zeigt. Acht von zehn führen keine Überprüfung durch, welche elektronischen oder Papierdokumente ein Mitarbeiter mitnimmt. Falls es eine Prüfung gab, war sie den Befragten zufolge nicht umfassend oder nur oberflächlich. Neun von zehn durchsuchten USB-Sticks und andere tragbare Speicher, die ein Mitarbeiter mitnahm, nicht.

Die IT-Abteilung spielt bei solchen Kontrollen kaum eine Rolle, sofern sie überhaupt stattfinden. Nur in sechs Prozent der Fälle führte IT-Personal die Überprüfung durch. Meist sind dafür die direkten Vorgesetzten verantwortlich, in jedem dritten Fall die Personalabteilung. Jeder Zehnte gab an, dabei mit der Rechtsabteilung zu tun gehabt zu haben.

Gekündigte behalten USB-Stick und Blackberry

Außer bei den Kontrollen hapert es an weiteren Sicherheitsmechanismen. So gaben 92 Prozent der Ausgeschiedenen an, sie seien noch im Besitz von CDs oder DVDs ihres alten Arbeitgebers, 73 Prozent tragen noch dessen USB-Sticks bei sich. Jeder zehnte hat sogar sein BlackberryBlackberry oder Firmenhandy mitgenommen. Alles zu Blackberry auf CIO.de

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