IT-Anwendungslandschaft modernisieren

Jetzt geht's ans Eingemachte

09.09.2009


Partner IT Sourcing Advisory bei PwC Deutschland.

Die anfallenden IT-Kosten für Anwendungsentwicklung, RechenzentrumRechenzentrum, fachlichen und technischen Applikationsbetrieb, Support, Service-Desk usw. werden normiert erfasst, dann den Applikation und damit dem Geschäftsprozess zugeordnet. So werden die IT-Kosten eines Geschäftsprozesses bzw. eines Produktes transparent. Sie lassen sich auf den Fachbereich umlegen und aufwandsbasiert verrechnen. Dies bringt zwei Zusatznutzen: Wenn der Fachbereich für die Anwendung zahlen muss, wird er sie mit großer Wahrscheinlichkeit auch optimal nutzen. Und die Fachbereiche verstehen besser, wie IT-Kosten zustande kommen - was unmittelbar die Diskussion befruchtet, wie sich die IT-Gesamtkosten reduzieren lassen. Alles zu Rechenzentrum auf CIO.de

Sind umgelegte Preise auch tatsächlich marktgerecht?

Eng damit verbunden ist die Frage, ob die umgelegten Preise auch tatsächlich marktgerecht sind. Diese kann am besten ein Benchmark beantworten, bei dem die Kosten eines Prozesses mit dem Marktdurchschnitt und Unternehmen mit Leading Practices verglichen werden. Voraussetzung dafür ist wiederum eine Standardisierung auf der Grundlage von Preismodellen. Standardisierte Leistungen und Preise sind im Infrastruktur-Bereich schon länger üblich. Bei den Geschäftsanwendungen argumentierten jedoch insbesondere die Fachbereiche gern dagegen - sie seien nun mal zu individuell, als dass sie standardisiert erbracht, geschweige denn verrechnet werden könnten. Trotzdem setzt sich allmählich die Einsicht durch, dass Geschäftsanwendungen in ihrer Funktionalität zwar individuell sind, das Anwendungsmanagement und -Hosting aber durchaus standardisiert abgerechnet werden kann. Entsprechende serviceorientierte Preismodelle haben sich am Markt mittlerweile herausgebildet.

Die Verrechnung muss natürlich an die aktuelle Situation und die strategischen Geschäftsziele angepasst werden. Deshalb variieren diese Modelle von sehr technischer Verrechnung (Anzahl der Schnittstellen, Jobs, User etc.) bis zu Business-bezogenen Größen wie etwa der Zahl der Reservierungen, der Kontoauszüge etc. Durch Benchmarks kann dann die Höhe der Preise überwacht und deren kontinuierliche Anpassung fundiert werden. Drei Beispiele aus der Praxis sollen dies illustrieren:

  • In einem Logistikunternehmen ergibt sich der Preis einer Geschäftsanwendung aus den benötigten IT-Komponenten auf Basis einer feingliedrigen Preisliste. Dazu wurden mehr als 650 Einzelpreise für die Bereitstellung von IT-Komponenten in 5 SLA-Kategorien festgesetzt, und die rund 400 Applikationen werden somit flexibel verrechnet.

  • Ein Unternehmen der Telekommunikation verhandelt den spezifischen Preis für den Betrieb einer Geschäftsanwendung nicht mehr individuell, sondern berechnet ihn durch eine Formel mit 7 technischen Variablen (z.B. Störfälle, Serveranzahl, Servicezeit etc.). Mehr als 300 Geschäfts-anwendungen auf unterschiedlichen Plattformen werden so marktgerecht vergütet.

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