Zwei Laufbahnen

Karriereförderung bei Audi, Telekom und Rewe

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.

Beim Automobilhersteller Audi hat man reagiert. "Eine erste ganz konkrete Auswirkung der Studie ist, dass wir Social MediaSocial Media und innovative Weiterbildungstools verstärkt einsetzen werden, weil wir damit dem verstärkten Austauschbedürfnis der jungen Leute Rechnung tragen", sagt Ralph Linde. "Ansonsten hat uns die Studie bestätigt in dem, was wir tun", fügt er hinzu. Denn auch die Generation Y definiert einen attraktiven Arbeitgeber über eine interessante Arbeit, eine sichere Beschäftigung, ein gutes Betriebsklima, ein leistungsgerechtes Entgelt, persönliche Entwicklungsmöglichkeiten und nicht zuletzt das Produkt- und Firmenimage. "Wir werden diese Faktoren kontinuierlich weiter verbessern, weil die Ypsiloner dies alles noch selbstbewusster einfordern - und viel schneller ein Unternehmen wieder verlassen, das ihre Erwartungen nicht erfüllt", so das Fazit von Linde. Alles zu Social Media auf CIO.de

Fachlaufbahn bei Rewe

Die Studienauswertung zeigte auch, dass Fachkarrieren bei den Audi-Mitarbeitern zunehmend gefragt sind. Ein Trend, auf den man sich beim Automobilhersteller eingestellt hat. Vor zwei Jahren wurde bei Audi die Fachlaufbahn parallel zur Führungskarriere institutionalisiert. "In der Fachlaufbahn entwickeln sich herausragende Experten in eine Managementfunktion, ohne jedoch Führungsverantwortung zu übernehmen", erläutert Ralph Linde. Dabei soll die Fachlaufbahn gerade nicht als Trostpflaster für diejenigen herhalten, die es nicht zum Manager mit Personalverantwortung gebracht haben, sondern eine gleichberechtigte Alternative darstellen.

"Wir müssen stärker als jemals zuvor die Verantwortung für unsere Talente übernehmen und Ihnen Plattformen zur Weiterentwicklung bieten", sagt Karl Kornwolf, Corporate IT Director bei der Deutschen Telekom.
"Wir müssen stärker als jemals zuvor die Verantwortung für unsere Talente übernehmen und Ihnen Plattformen zur Weiterentwicklung bieten", sagt Karl Kornwolf, Corporate IT Director bei der Deutschen Telekom.
Foto: Deutsche Telekom

Auch bei Rewe-Informations-Systeme (RIS), dem internen IT-Dienstleister der Rewe Group, wurde ein neues Laufbahn-Modell initiiert. Es gebe viele Mitarbeiter, die gern Verantwortung übernehmen, aber nicht unbedingt führen wollen, begründet Personalreferent Dirk Hoffmann die Laufbahnveränderung gegenüber der Lebensmittelzeitung. Alternativ zum Aufstieg mit Personalverantwortung bietet RIS nun auch eine Projekt- oder Fachlaufbahn an. Dem Arbeitgeber liegt daran, dass der neue Karriereweg die gleiche Wertschätzung erhält wie die klassische Managementlaufbahn. Deshalb gibt es auch keine Unterschiede bei GehaltGehalt und Firmenwagen, heißt es im Beitrag der Lebensmittelzeitung. Alles zu Gehalt auf CIO.de

Die Wertschätzung der Laufbahn beschäftigt auch Audi. "Die Fachlaufbahn gewinnt stetig an Bedeutung, wird aber bisher noch nicht als gleichwertig wahrgenommen", sagt Ralph Linde. Das wolle man ändern. Die Studienergebnisse zeigen, dass die junge Generation die Fachkarriere zunehmend nachfragt und auch der Arbeitgeber meldet Bedarf an: "Wir werden künftig noch mehr ausgezeichnete Fachexperten im Management brauchen", so Linde.

Talentförderung bei der Telekom

Auch die Deutsche Telekom ergreift Maßnahmen, um sich als attraktiver Arbeitgeber für IT-Experten zu etablieren. Gemeinsam mit der Henley Business School entwickelte sie ein Programm für IT-Professionals, das diese mit einem "Master of Science in Enterprise Management" abschließen. Karl Kornwolf, Corporate IT Director bei der Deutschen Telekom, begründet dies so: "Wir müssen stärker als jemals zuvor die Verantwortung für unsere Talente übernehmen und ihnen Plattformen zur Weiterentwicklung bieten. Und zwar müssen wir es schaffen, Gemeinschaften aufzubauen, die über Altersgrenzen, Geschlechter, kulturelle Unterschiede und auch fachliche Grenzen hinweg effektiv sind." Dies betrachtet Kornwolf als den zentralen Wettbewerbsvorteil der Zukunft.

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