Junge Manager-Elite

Karriereplanung: Sicherheitsdenken hat Konjunktur

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Kehrseite dieser Besinnung auf die eigenen Stärken ist der Verlust des Vertrauens in das gesellschaftliche System, das einen zur Not auffängt. Wobei sich auch bei den jungen Managern hier der Blickwinkel verschiebt - der Staat hat gegenüber dem Markt unverkennbar Punkte gesammelt. Die neoliberale Doktrin, dass der Staat sich völlig aus dem Wirtschaftsleben heraushalten müsse, halten 76 Prozent der Befragten für einen Irrglauben.

Sicherheitsdenken paart sich mit Optimismus

Insgesamt hat die Krise zu einer Verschiebung der Prioritäten geführt. Nur 17 Prozent des Führungsnachwuchses denken beispielsweise, dass die Bedeutung von Shareholder Value künftig noch zunehmen werde. 70 Prozent meinen hingegen, dass das Verfolgen nachhaltiger Unternehmensziele immer wichtiger werde.

Diesem Denken auf der Unternehmensebene entsprechen Verschiebungen in der politischen Perspektive. 87 Prozent halten das Auseinanderdriften von Reich und Arm in der Gesellschaft für ein wichtiges Problem - vor zwei Jahren waren es lediglich 70 Prozent. Demgegenüber bereiten Probleme wie Terrorismus, Epidemien oder der Nord-Süd-Konflikt vergleichsweise weniger Sorgen.

Sicherheitsdenken gepaart mit größerer Nachdenklichkeit, könnte das Fazit über die Auswirkungen der Krise auf die jungen Führungskräfte lauten. Der Optimismus ist dabei indes keineswegs völlig verloren gegangen. 88 Prozent gehen davon aus, aufgrund ihrer Ausbildung und Fähigkeiten die Krise unbeschadet überstehen zu können.

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