Web 2.0 bei Mitarbeitern kaum akzeptiert

Karriereplanung wandelt sich massiv

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.
Statt auf High Potentials fokussieren sich Personalabteilungen künftig auf kompetente Mitarbeiter. Bei der Mitarbeiterfortbildung sollen Web 2.0-Anwendungen immer wichtiger werden. Doch viele, so eine Studie, kennen nicht einmal den Begriff.

Die Karlsruher time4you GmbH und die Züricher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) haben den zweiten Teil ihrer Studie zur Entwicklung von Personal-, Informations- und Trainingsmanagement vorgelegt. Seit 2007 forschen beide Institutionen an der "Zukunft des Lernens", um interessierten Unternehmen und Führungskräften einen Ausblick auf die Entwicklungen der nächsten zehn bis zwanzig Jahre und eine Orientierungs- und Entscheidungshilfe zu geben.

Der Studie zufolge wird sich die Sichtweise auf das Thema Personalentwicklung stark verändern. Stünden heute noch Führungskräfte und High Potentials im Fokus der Karriereplanung, würden sich in der Zukunft die Anstrengungen auch auf die Fachkräfte eines Unternehmens beziehen. Das setzt aber in den Augen der Forscher ein verändertes Karriereverständnis voraus, das kompetente Mitarbeiter als zentralen Wertschöpfungsfaktor in wissensorientierten Unternehmen begreift. Damit einher gehe die Aufwertung der Personalabteilungen im Unternehmen zu einem strategisch wichtigen Bereich.

Immer wichtiger beim RecruitingRecruiting sowie bei der Entwicklung von Fach- und Führungspersonal wird das Internet. Personalverantwortliche erproben und evaluieren Online-Assessments, teilautomatisierte Online-Bewerbungsverfahren und die Nutzung von Online-Communities. Web 2.0-Technologien nehmen zudem in der Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter einen immer größeren Platz ein. Alles zu Recruiting auf CIO.de

Trotz dieser neuen Lehr- und Lernformen setzt ein Großteil aber nach wie vor auf traditionelle Unterrichtsmethoden. So werden der eigenen Einschätzung zufolge 100 Prozent der befragten Unternehmen auch im Jahr 2029 die Präsenzveranstaltung als Hauptlernmethode einsetzen. Immerhin beträgt aber der Anteil derer, die auch auf Online-Kurse setzen, 72,7 Prozent, während 95,2 Prozent der Experten davon überzeugt sind, dass die Hauptmethode des künftigen Lernens "Coaching-on-the-job" sein wird.

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