Retail IT


Erhebliche Kosteneinsparungen gegenüber Microsoft-Anwendung

Karstadt migriert auf Linux

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.
Mitte dieses Jahres hat die Karstadt Warenhaus GmbH die Umstellung auf eine Linux-Plattform für ihre Filialen abgeschlossen. Der Startschuss für das Projekt "neue Filialinfrastruktur" fiel 2003. Ziel war es, eine standardisierte Plattform für eine durchgängige Unterstützung der Filial-Prozesse zu schaffen. Neben der Migration auf das offene Betriebssystem Linux entschieden sich die Verantwortlichen außerdem für den Einsatz von Staroffice als Bürokommunikationslösung.
Ein Karstadt-Warenhaus.
Ein Karstadt-Warenhaus.

Der Einsatz von Open-Source-Lösungen ist Teil der IT-Strategie. Die Suche nach einem entsprechenden System stand daher auch bei den Überlegungen für eine neue Plattform der Abläufe in den Filialen auf der Agenda. Vorausgegangen war die Feststellung, dass die bestehende heterogene Server- und Endgeräte-Landschaft mit 3.270 Terminals und Windows Terminal Server auf Grundlage von Windows NT 4 den zukünftigen Anforderungen des Verkaufs nicht mehr genügen würde. Hinzu kamen zahlreiche Legacy-Anwendungen auf diversen Plattformen. "Uns wurde schnell klar, dass der Filialbereich und dabei insbesondere das Kassenumfeld eine ideale Grundlage bot, um unsere Vision optimierter Prozesse, eines einheitlichen 'look and feel' sowie erhöhter Modularität und reduzierter Kosten in die Tat umzusetzen", sagt Axel Nientimp, Abteilung IT-Organisation bei der Karstadt Warenhaus GmbHKarstadt Warenhaus GmbH. Top-500-Firmenprofil für Karstadt Warenhaus GmbH

Konkret ging es darum Abläufe wie Bestellungen und Wareneingangsprüfung oder die Tagesabrechnungen für sämtliche Filialen einheitlich zu gestalten. Außerdem sollten die Anwendungen leichter zu nutzen sein. Letztlich spart das Unternehmen Betriebskosten, neue Mitarbeiter können sich schneller einarbeiten und der Personalwechsel zwischen den einzelnen Geschäften wird erleichtert.

Im Jahr 2003 trafen die Verantwortlichen die wichtigsten strategischen Entscheidungen: Web-basierte Anwendungen, Linux als durchgängiges Betriebssystem, Thin-Client- und Terminal-Server-Technologie als Infrastruktur. Aufgrund der Kostenvorteile, eine dezentrale Architektur für hohe Verfügbarkeit und eine Stufenplanung für eine sanfte Migration unter Einbeziehung der Mitarbeiter. "Insbesondere bei den Überlegungen zu den künftigen Benutzern war uns klar, dass wir sehr gut vorbereitet zu sein hatten und behutsam vorgehen mussten. Ein 'big bang' hätte das Projekt sicher negativ beeinflusst", so Nientimp. Veränderungen seien immer eine Herausforderung für die Mitarbeiter, ergänzt Peter Ebsen, verantwortlicher Projektleiter auf Seiten des IT-Dienstleisters EDS Itellium: "Denn natürlich verschwinden mit einer Umstellung gewohnte Features, vertraute Pfade werden verlassen."

Die Einführung einer neuen Client-Plattform in den Karstadt-Filialen forderte die Integration zentraler Anwendungen wie Intranet und SAPSAP, externer Anwendungen (Lieferanten-Bestellsysteme oder Internet) sowie dezentraler Aufgaben (etwa Preis- und Bestands-Pflege). Darüber hinaus musste die Bürokommunikation durch Mail- und Office-Lösungen unterstützt werden. Im Zuge der Linux-Migration war die Entscheidung für Star Office gefallen, in der Konzernzentrale hingegen wird nach wie vor mit Microsoft-Produkten gearbeitet. "Der parallele Betrieb der beiden Office-Welten konnte erfolgreich organisiert werden", so Ebsen. Alles zu SAP auf CIO.de

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