Accenture: Cloud keine Konkurrenz

Keine Gefahr für ERP-Monolithen

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Große ERP-Systeme hätten sich hier als die geeigneten Standardisierungsinstrumente erwiesen, wenngleich Performance- und Change-Fragen nicht vernachlässigt werden sollten. Die Eigenentwicklung von Best-of-Breed-Lösungen habe sich zumeist als allzu teure Alternative entpuppt.

Vereinfachung, Sicherheit, Integration und Data Management

2. Vereinfachung: Durch das Streben nach einer möglichst einfachen IT-Umwelt, vor allem bei den Enterprise-Applikationen, wollen Firmen für konsistente Echtzeit-Daten aus verschiedenen Quellen sorgen und so signifikant ihre Kosten senken. „Ein globales ERP-System ist nicht der einzige Weg zur Vereinfachung, aber es ist einer der wirksamsten“, so Accenture. „Vereinfachte Prozesse können die Effizienz der Workflows und die Qualität der Informationen verbessern.“

3. Sicherheit, Integration und Data Management: In vielerlei Hinsicht „sei“ ein Unternehmen nichts anderes als seine Daten, so die Analysten: Kundendaten, Performance-Daten, Mitarbeiterdaten, Marktdaten. „Obwohl Cloud- und SaaS-Lösungen ihren Platz haben, bringen sie ohne anständige Integration auch das Risiko mit sich, ein chaotischeres, weniger zuverlässiges und unsicheres Daten-Umfeld zu schaffen“, urteilt Accenture. „Master Data Management in einer Umwelt mehrerer Cloud-Provider steckt immer noch in den Kinderschuhen.“ Vor diesem Hintergrund sind ERP-Systeme ein Hort von Sicherheit, Zuverlässigkeit und Kontinuität – unter anderem auch im Hinblick auf Compliance-Anforderungen.

Diese drei Gründe also sorgen dafür, dass die „big systems“ alles andere als obsolet sind. Zugleich haben aber die cloud-getriebenen On-Demand-Modelle die Landschaft der Systeme und Business-Lösungen für immer verändert. Die ERP-Provider hätten sich darauf längst eingestellt. „Aus Anwendersicht ist die große Frage, wie die Kosten- und Flexibilitätsvorteile von Cloud-/SaaS-Angeboten in Anspruch genommen werden können, ohne die Vorzüge traditioneller Großsysteme über Bord zu werfen“, so Accenture.

Beispiel Qualcomm für ein hybrides Modell

Als Antwort kommt eine Reihe von hybriden Modellen in Frage. Als Beispiel für eine „Two-Tier“-ERP-Implementierung, bei der Systeme mit agilen und kostengünstigen Lösungen für besonderen Bedarf ergänzt werden, nennt Accenture den Technologieanbieter Qualcomm. Der reicherte sein weltweites ERP-System in verschiedenen Regionen mit lokalen Systemen aus der Wolke an, die spezifische Anforderungen vor Ort unterstützen. Für die Verzahnung mit dem vorhandenen ERP-Backbone sorgt die Cloud-Lösung NetSuite OneWorld. Anderswo kommen ergänzende SaaS-Lösungen in Bereichen wie Vertrieb oder Business IntelligenceBusiness Intelligence zum Einsatz. Alles zu Business Intelligence auf CIO.de

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