Mobbing durch Führungskräfte

Kollegen werden zu Second-Hand-Opfern

Andrea König schreibt seit 2008 für CIO.de. Die Schwerpunkte ihrer Arbeit für die CIO-Redaktion sind Themen rund um Karriere, soziale Netzwerke, die Zukunft der Arbeit und Buchtipps für Manager. Die Arbeit als freie Autorin für verschiedene Redaktionen ist mittlerweile kein Vollzeitjob mehr - hauptberuflich arbeitet sie als PR-Beraterin bei einer Hamburger Kommunikationsagentur.

Auch wenn Mitarbeiter nicht selbst betroffen sind, sind sie Second-Hand-Opfer. Dabei bleiben sie mit dem schalen Gefühl zurück, bei einem Arbeitgeber unter Vertrag zu stehen, der seinen Führungskräften solche Ungerechtigkeiten durchgehen lässt.

Führungskräfte für Fehlverhalten sensibilisieren

Die Wissenschaftler sprachen mit 233 Angestellten über abusive Supervision: Sowohl direkte Opfer als auch die Second-Hand-Opfer berichteten von negativen Folgen. Sie sprechen von größerem Frust am Arbeitsplatz, mangelnder Unterstützung von Arbeitgeberseite und tendenziell mehr Ausfälligkeiten unter Kollegen. Am heftigsten beobachten Angestellte dies, wenn sie sowohl direkt als auch indirekt zum Opfer werden.

Die Forscher appellieren in ihrem Fachbeitrag an Manager in den Unternehmen. Das Management müsste sich intensiver mit dem Thema abusive Supervision befassen und viel stärker dafür sensibilisiert werden, welche negativen Folgen dieses Fehlverhalten von Führungskräften für Mitarbeiter haben kann.

Die Wissenschaftler Paul Harvey von der Universität New Hampshire, Kenneth Harris und Raina Harris von der Indiana University Southeast sowie Melissa Cast von der New Mexico State University haben ihre Forschungsergebnisse unter dem Titel "An Investigation of Abusive Supervision, Vicarious Abusive Supervision, and Their Joint Impacts" im Journal of Social Psychology veröffentlicht.

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