Bayer erhält TÜV-Zertifikat

Kontrollierter Crash

Die Fülle der baulichen Maßnahmen begründete nicht allein die Projektzeit von zwei Jahren. Als großer Zeitfresser erwies sich, dass die Arbeiten den laufenden IT-Betrieb nicht unterbrechen durften. "Änderungen kann man aber nicht während des Betriebs machen. Deswegen mussten wir auf mit den Kunden vereinbarte Wartungsfenster warten", erklärt Wirowski. Aufgrund höherer Verfügbarkeitsanforderungen der Kunden gibt es jedoch immer weniger solcher Phasen. "Wir mussten teilweise bis zu sechs Monate darauf warten, bis wir was ändern konnten." Und die Zahl der Zeitfenster werde künftig noch weiter abnehmen, sagt er voraus.

Sparen durch Zertifizierung

Auf rund zehn Prozent taxiert Firl den Mehraufwand für das kleine Team während der Zertifizierung. Dabei schlugen Personal- und Zweitaufwand am stärksten zu Buche. Wichtig sei aber gewesen, dass von Beginn an das Konzern-Management hinter den Maßnahmen gestanden habe.

Künftig will Bayer durch die Zertifizierung auch sparen. In Zeiten von SOX schauen Wirtschaftsprüfer nach der Buchhaltung als Zweites in das Rechenzentrum, ob die IT nach den Vorschriften arbeitet. "Diese Regeln einzuhalten bedeutet einen sehr hohen Aufwand, den wir mit einer Zertifizierung senken können", erklärt Firl. Die Zertifizierung gebe den Prüfern eine ganz andere Qualität an die Hand. "Sie wird sich in Zukunft noch viel stärker für uns auszahlen, wenn viele der Regularien den Kinderschuhen entwachsen sind."

Zur Startseite