Ernüchterung macht sich breit

Konzerne machen schlechte Erfahrungen mit Outsourcing

21.04.2005

Ein Teil der Probleme ist aber auch hausgemacht. Fast die Hälfte der befragten Konzerne (48 Prozent) hat keine standardisierte Methode, mit der ein Business Case für ein Outsourcing-Abkommen erstellt werden kann. Ein Drittel der Firmen räumte ein, die Due Diligence nicht sorgfältig genug betrieben zu haben. Außerdem berichteten einige Firmen über Probleme mit der eigenen Belegschaft bis hin zu Auseinandersetzungen mit Gewerkschaften.

Den negativen Erfahrungen zum Trotz wollen die befragten Großkonzerne auch in Zukunft nicht auf Outsourcing verzichten. Aber: Sie wollen aus den Fehlern lernen. Die Deloitte-Studie fasst die wichtigsten Punkte, die die Führungskräfte ändern möchten, zusammen:

  • Firmen wollen Kernkompetenzen, die letztlich den Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Unternehmen bedeuten, genau definieren und diese nicht mehr auslagern. Insgesamt wird damit der Anteil ausgelagerter Funktionen in den Großkonzernen wieder zurückgehen.

  • Verträge werden in Zukunft mit einer kürzeren Laufzeit, meist unter fünf Jahren, sowie mit Ausstiegs- und Neuverhandlungsklauseln abgeschlossen. Service Level Agreements werden detaillierter ausgearbeitet und durch festgelegte quantitative und qualitative Messgrößen überprüft

  • Die Konzerne arbeiten verstärkt mit mehreren Anbietern, um nicht von einem Dienstleister abhängig zu werden.

  • Planungs- und Entscheidungsprozesse sollen standardisiert werden.

  • Die Firmen wollen Governance-Systeme auflegen, die die Anbieter mit einschließen. In den Vertragsverhandlungen wird versucht, die operative Komplexität zu minimieren.

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