Huawei, IBM, Maipu, ZTE

Kräftemessen im Networking-Business

Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Juniper im Duett mit IBM

Zum Beispiel konzentriert sich Juniper auf die drei Felder Routing, Switching und Security, "denn mit Junos bieten wir ein einheitliches Netzwerk-Betriebssystem für Routing-, Switching- und Sicherheitsservices, das es erlaubt, neue Dienste bei niedrigeren Kosten schneller bereitzustellen", erklärt Pieper. Dabei sieht sich Juniper eher als Technologielieferanten und weniger als Systemintegrator. Diesen Part überlässt Vice President Pieper gerne der IBM, mit der man über eine Partnerschaft verbunden ist.

Markus Härtner, Geschäftsführer bei Avaya, setzt dagegen auf die TK-Karte und indirekt auf Unified Communications, indem er sich für den offenen Standard SIP ausspricht und Applikationen in den Mittelpunkt stellt. Darunter versteht Härtner "eine nahtlose Integration von Sprache,

Video, E-Mail, Instant Messaging sowie Social MediaSocial Media, oder kurz gesagt - alles was wir heute unter Realtime Communications verstehen". Enterasys-Mann Nispel sieht sein Unternehmen dagegen als Netzinfrastruktur-Lieferanten für das Virtual Computing. Alles zu Social Media auf CIO.de

Erfahrung ist Trumpf

Übereinstimmend sind die etablierten Anbieter davon überzeugt, dass sie gegenüber den neuen Konkurrenten zudem mit ihrer langjährigen Erfahrung punkten können. Sie verständen die Probleme und Herausforderungen der IT im Mittelstand besser als global agierende Großkonzerne, die neu in den Markt eintreten, lässt sich die Stimmung zusammenfassen.

Allerdings dürften sie den Vorteil der Kundennähe nicht allzu lange für sich haben. Um das fehlende lokale Know-how auszubügeln, setzt Huawei auf die Zusammenarbeit mit Partnern. "Von Enterprise-Kunden abgesehen", erklärt Huawei-Manager Müller, "werden wir alle Anwenderunternehmen ausschließlich über Partner ansprechen." Damit unterscheidet sich das Business-Modell nicht sonderlich von dem anderer Player. Ob D-Link, Avaya, Juniper oder andere - sie setzen ebenfalls auf den Vertrieb über Partner wie Systemhäuser und Systemintegratoren.

Nicht konkurrenzfähig?

"Wo sind denn die Chinesen in den großen globalen Enterprise-Projekten zu finden? Nirgends! Das sagt alles über ihre Konkurrenzfähigkeit", machte während unserer Recherchen ein CEO seinem Ärger über die andauernden Nachfragen zur neuen Konkurrenz Luft. "Schließlich ist es kein Kunststück, vor der Hauptverwaltung eines Carriers eine Servicebude aufzustellen, um dort das Netz zu warten", schob der Verärgerte in Anspielung auf die überschaubare Erfahrung der Newcomer im Telekommunikationsgeschäft nach. (Computerwoche)

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