Nutzen von IT-Projekten oft geringer als erwartet

Lassen Sie Ihr Lieblingsprojekt sterben!

24.06.2009


Partner IT Sourcing Advisory bei PwC Deutschland.

Dieser Prozess dient auch als Steuerungsinstrument, falls durch externe Einflüsse das Projektportfolio verändert werden muss. Nehmen wir ein Beispiel aus der Automobilindustrie: Eine neue Internet-Plattform zum Online-Verkauf von gebrauchten PKW soll entwickelt und implementiert werden. Durch die Abwrackprämie ist der Markt für gebrauchte Fahrzeuge jedoch stark geschrumpft.

Das Unternehmen muss deshalb während der Laufzeit prüfen: Braucht es die Plattform nicht mehr? Oder benötigt es sie sogar umso dringender? (Dann sollte es vielleicht dem Projekt mehr Ressourcen zuweisen.) Auch während des Projektverlaufs müssen die Verantwortlichen also immer nach dem Snapshot-Prinzip die Priorisierungs-Entscheidung überprüfen und gegebenenfalls verändern können.

Trigger für IT-Projekte

Um Projekte effizient zu steuern, empfiehlt es sich, konkrete "Benefit-Trigger" sowohl für das Gesamtprojekt als auch die einzelnen Phasen zu definieren. So gibt etwa der Projektleiter als Ziel nicht vor, dass eine bestimmte Software zu implementieren ist, sondern welcher ökonomische Nutzen damit erreicht werden soll: die Auswirkungen auf den Business-Prozess, schnellere Durchlaufzeit, geringere Fehlerquote etc. Dann werden Trigger für die einzelnen Phasen festgelegt; erst wenn diese Ergebnisse erreicht sind, ist die jeweilige Projektphase erfolgreich abgeschlossen.

Der Gesamtprojekt-Trigger wird nach Abschluss des Projekts gemessen, denn der angestrebte Effekt kann natürlich erst eintreten, nachdem die Software in Betrieb genommen wurde. Dann ist eine Nachkalkulation samt Bewertung notwendig. Das kann kurzfristig passieren oder nach Ablauf eines angemessenen Zeitraums, wenn die Maßnahmen Gelegenheit hatten, zu greifen. Auf jeden Fall aber wird die Business-Seite daran gemessen - nur so wird sichergestellt, dass sie die Initiierung von Projekten wirklich ernsthaft betreibt.

Ein durchgängiger Anforderungsprozess hilft zudem, Redundanzen und Widersprüche zu vermeiden. Business und IT haben von Anfang an einen Überblick über alle Projekte. Abhängigkeiten werden schnell erkannt, da Anwendungen Kundenstammdaten, die Produktion etc. verändern. So können die Verantwortlichen entsprechende Lösungen zusammenfassen und gegenläufige Bewegungen ausschließen.

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