Management

Leistung muss sich lohnen - tatsächlich?

10.03.2014
Von Andreas Zeuch
Undurchsichtige Gehaltssysteme fördern nachweislich die Zufriedenheit der Mitarbeiter - dabei gibt es erprobte Alternativen. Andreas Zeuch fragt: Wieso nicht anders?
Andreas Zeuch ist freiberuflicher Berater, Trainer, Coach und Speaker.
Andreas Zeuch ist freiberuflicher Berater, Trainer, Coach und Speaker.
Foto: Dr. Andreas Zeuch

Welche Mitarbeiter hätten Sie lieber? Solche, die nur bei Ihnen arbeiten, um ihr sauer verdientes Geld zu erhalten, oder solche, die begeistert bei Ihnen Ihre Arbeit machen und die nicht ständig über Ihr GehaltGehalt nachdenken? Alles zu Gehalt auf CIO.de

Zugegeben, das ist jetzt etwas pointiert, trifft aber den Kern der Problematik: Die meisten von uns müssen arbeiten, um Ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Ansprüche ans Gehalt sind dabei reichlich unterschiedlich, hängen ab von der eigenen Qualifikation, vom aktuellen Angebots-Nachfrage-Verhältnis und dem jeweiligen Lebensstandard.

Der Lohn, das Gehalt spielen eine wichtige Rolle, keine Frage. Niemand möchte ständig das Gefühl haben, unfair entlohnt zu werden. Wie wir aus jahrelanger Forschung wissen, ist Anerkennung auch bei der Arbeit ein zentraler Faktor, um sich wohlzufühlen und nicht überdurchschnittlich häufig krank zu werden und/oder häufig den Arbeitgeber zu wechseln. Ein angemessenes Gehalt spielen eine wichtige Rolle. Es ist ebenso eine Form der Anerkennung, wie ein einfaches Lob oder Dankbarkeit für eine gelungene Arbeit.

Beides ist wichtig, um den Krankenstand und die Fluktuationsrate in Ihrem Unternehmen möglichst weit zu senken und auf einem möglichst niedrigen Stand zu halten. Schließlich führen Krankenstände und Fluktuationen zu hohen Folgekosten, die möglichst zu vermeiden sind. Genau das ist aber nur möglich, wenn die Angestellten zufrieden mit oder - besser noch - begeistert von Ihrem Arbeitsplatz sind.

Sogar aus einer rein ökonomischen Perspektive besteht das Ideal darin, dass Ihre Angestellten Ihre Arbeit bei Ihnen lieben und Ihre Befriedigung vorwiegend in der Arbeit finden. Und nicht im Kontostand am Ende des Monats. Arbeit ist in einer monetär organisierten Gesellschaft, in der Geld weiterhin als Tauschmittel eine zentrale Funktion ausübt, immer auch Zweck. Es lohnt aber, darüber nachzudenken, ob es nicht wesentlich gewinnbringender ist, das die bei Ihnen entstehende Arbeit von den Angestellten als Selbstzweck wahrgenommen wird. Sprich: Die Arbeit an sich führt zu Zufriedenheit. Vielleicht sogar zu Glück.

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