Strategien


Microsoft-Software updaten

Lizenzkosten, Beratungsaufwand und Integration

Axel Oppermann beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Social Enterprise, Cloud Computing und Microsoft hineinfällt. Axel schreibt auf Computerwoche als Experte zu den Themen Enterprise Cloud, Digital Enterprise und dem IT-Lieferanten Microsoft. Als IT-Analyst berät er Anwender bei der Planung und Umsetzung ihrer IT-Strategien. Axel ist Geschäftsführer des Beratungs- und Analystenhaus Avispador aus Kassel. Normal 0 21 false false false DE X-NONE X-NONE
Die reinen Lizenzkosten sind immer nur ein Aspekt bei der Einführung einer neuen Generation von Microsoft-Software. Die Kosten für Beratungs- und Integrationsleistungen werden oftmals unterschätzt. Grund genug, sich vorher mit den Größenordnungen des Bedarfs vertraut zu machen.

Die Einführung einer neuen Generation von Microsoft-Produkten ist nicht nur mit direkten Lizenzkosten verbunden. Vielmehr kommen zu solchen Projekten neben Personalkosten insbesondere noch Aufwände für externe Beratungs- und Integrationsleistungen hinzu. Für viele IT-Verantwortliche, Einkäufer und IT-Controller sind diese Kosten - bzw. das mögliche Gesamtvolumen - ein schwarzes Loch. Insbesondere die Einführung bzw. der Erstkauf von Produkten und Lösungen wie SharePoint, CRMCRM oder Lync sind für die IT-Organisation echte Transformationsblöcke. Da bei solchen Projekten nicht auf etablierte Strukturen und Erfahrungen der eigenen Mitarbeiter zurückgegriffen werden kann, ist der Bedarf an externen Wissensträgern relativ hoch. Alles zu CRM auf CIO.de

Es wird jedoch nicht nur klassische IT-Beratung benötigt, sondern immer häufiger konkrete Business- und Transformationsberatung. Dies hängt damit zusammen, dass Produkte wie Lync oder Lösungen wie das neue Office oder CRM erst dann einen wirklichen Nutzen generieren, wenn die Unternehmensprozesse mit den Möglichkeiten der Software synchronisiert werden. Hierzu gilt es unter anderem, Prozesse und einzelne Prozessschritte zu mobilisieren oder verbindliche Regeln für die Nutzung von Software und Services im Unternehmen einzuführen.

Grundsätzlich hängen die Ausgaben für Beratung und Integration von der im Unternehmen vorhandenen Kompetenz und den Ressourcen in der IT-Abteilung ab. Auch die Art des Beschaffungs- bzw. Integrationsvorhabens beeinflusst den externen Aufwand. Handelt es sich um einen Erstkauf, sind die Aufwände für Beratungs- und Integrationsleistungen in der Regel höher als bei einem einfachen Nachkauf.

Auch unterscheidet sich der Aufwand für Integrations- und Beratungsleistungen zwischen den einzelnen Produkten. Bei einer Betrachtung bzw. Planung der Kosten muss klar sein, dass es oftmals nicht möglich ist, die Leistungsfelder voneinander abzugrenzen. Oftmals gehen einzelne Leistungsfelder ineinander über und verwässern so eine klare Abgrenzung. Hinzu kommt, dass bei kleineren (mittelständischen) Unternehmen oftmals die Preisbereitschaft - respektive der Wille, für Beratungsleistungen zu bezahlen - sehr gering ist. Dies hängt auch mit einer falschen Erwartungshaltung an die eigene IT-Abteilung zusammen. Aus diesem Grund werden oftmals eigentliche Beratungsaufwände als Integrationskosten deklariert.

Auf Grundlage von Gesprächen mit Microsoft-Partnern und Verantwortlichen in Anwenderunternehmen hat das Team des MSFTbriefing für ausgewählte Produkte Performance-Indikatoren ermittelt. Die Ausführungen beziehen sich auf Unternehmen, die Beratungs- und/oder Integrationsservices nachfragen. Die Kosten für Beratungsleistungen müssen immer im Zusammenhang gesehen werden.

Serviceumsatz (Beratung / Integration) bezogen auf 1 Euro Microsoft-Lizenzumsatz

Produkt

Beratung

Integration

Windows Client (Migration auf Windows 7 / 8)

1,6

2,6

Windows Server

1,5

2,5

SQL-Server

2

2,3

CRM

2,2

2,8

Exchange

1,5

2,5

SharePoint

2,2

2,7

Lync

2,4

2,8

Unternehmen mit durchschnittlich 500 Mitarbeitern

Bei den dargestellten Werten handelt es sich um Durchschnittswerte. Der tatsächliche Aufwand hängt stark von den im eigenen Unternehmen vorhandenen Ressourcen ab. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass teilweise deutliche Ausreißer nach oben möglich sind.

Serviceumsatz (Beratung / Integration) bezogen auf 1 Euro Microsoft-Lizenzumsatz

Produkt

Beratung

Integration

Windows Client (Migration auf Windows 7 / 8)

1,8

2,4

Windows Server

1,5

2,3

SQL-Server

2,2

2,3

CRM

2,2

2,8

Exchange

1,7

2,8

SharePoint

2,4

2,9

Lync

2,5

3,1

Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern

Es kann davon ausgegangen werden, dass das oberste Quartil insbesondere bei den Produkten SharePoint, CRM und Lync deutlich über dem Durchschnitt liegt. Um hier zu besseren Vergleichen und weiteren Beurteilungsoptionen zu gelangen, haben wir regelmäßige und typische Preiskorridore für die einzelnen Beratungs- und Serviceleistungen ermittelt. Auch gibt es teilweise bei CRM- und SharePoint-Projekten deutliche Ausreißer nach oben.

Serviceumsatz (Beratung / Integration) bezogen auf 1 Euro Microsoft-Lizenzumsatz - regelmäßige Korridore

Produkt

Beratung und Integration

Windows Client (Migration auf Windows 7 / 8)

2,0 bis 6,1

Windows Server

2,5 bis 6,6

SQL-Server

2,3 bis 6,7

CRM

3,5 bis 8,1

Exchange

2,5 bis 7,5

SharePoint

3,5 bis 8,0

Lync

3,9 bis 8,0

Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern

Was bleibt

Die Nutzung von Informationstechnologie als Produktionsfaktor im Allgemeinen sowie der Einsatz von Software im Speziellen ist mit einer Vielzahl unterschiedlicher Kostenarten verbunden. Neben Lizenz- und Servicekosten kommen insbesondere Aufwände für Beratung und Integration hinzu. Bedingt durch den Leistungsumfang und die Ausrichtung der Lösungen wird für viele Microsoft-Produkte der Bedarf an Beratungsleistungen in den kommenden Jahren steigen.

Insbesondere Themen wie Social Business für CollaborationCollaboration und Communication werden für die Produkte SharePoint, Lync (teilweise Exchange) und CRM die Beratungs- und Integrationsumsätze erhöhen. Auch werden durch die neuen Möglichkeiten, die der SQL-Server 2014 in Verbindung mit Azure Cloud Services bzw. Office-Lösungen bietet, erhöhte Bedarfe für Geschäftsprozessberatung entstehen. Insbesondere im letztgenannten Bereich müssen IT-Verantwortliche und Organisationsentwickler die Frage stellen, in welchem Umfang eigene Ressourcen aufgebaut werden müssen. Alles zu Collaboration auf CIO.de

Umfassende Analysen über die Strategien und Lizenzierung sowie Empfehlungen zum Umgang mit dem Lieferanten Microsoft finden Einkäufer, Controller und IT-Entscheider in der neuen Monatsausgabe des MSFTbriefing, die wir Lesern bei Registrierung gratis zur Verfügung stellen. MSFTbriefing ist der herstellerunabhängige Wissens- und Informationsdienst für Microsoft-Software, -Services und -Geräte der Beratungs- und Analystenhäuser techconsult & Avispador.

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