KITS-Konferenz

Made in Germany für IT-Sicherheit gefordert



Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.

Neue Systeme und Lösungen für industrielle Sicherheit braucht das Land - die Chance für Deutschland, europäischer und vielleicht sogar weltweiter Vorreiter für derartige Security-Produkte zu werden. Die anwesenden Wirtschaftsvertreter betonten einhellig, dass die Branche diese Chance nicht ungenutzt liegen lassen dürfe. "Deutschland wird überall immer noch als das Land der Ingenieure wahrgenommen. Wir haben es in der Office-Welt verpasst, Security-Vorreiter zu werden - im Industriebereich sollten wir nun zügig voran gehen", forderte beispielsweise Schäfer.

IT-Sicherheit im Zeitalter von Industrie 4.0 - eine Chance für Deutschland?
IT-Sicherheit im Zeitalter von Industrie 4.0 - eine Chance für Deutschland?
Foto: Kovalenko Inna, Fotolia.com

Unterstützung erhielt er auch von Dieter Wegener, Head of Advanced Technologies and Standards, Industrie Sector bei Siemens, der im Besonderen die Security-Services als große Chance begreift: "Nicht die Produkte bringen mehr das Geld, sondern die Services!" Man dürfe nicht zulassen, dass amerikanische Konzerne die einzigen seien, die konkurrenzfähige (Web-/Security)Services aus der Tür brächten. Koeppen warnte jedoch davor, immer nur auf GoogleGoogle und Konsorten einzuschlagen, wenn deutsche Unternehmen selbst keine brauchbaren Alternativen anzubieten hätten. Alles zu Google auf CIO.de

Qualität steht über allem

Damit die Pläne Wirklichkeit werden, formulierte BSI-Vizepräsident (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) Andreas Könen vier Ziele, die sich seine Behörde für die gesamte deutsche Behörden- und Unternehmenslandschaft auf die Fahnen schreibe. Es gehe erstens darum, neue Krypto- und Cybertechnologien zu entwickeln wie eine "Public-Key-Infrastruktur per One-Click", mit der verschlüsselte Kommunikation - sowohl zwischen Menschen als auch zwischen Maschinen - problemlos und schnell möglich sei. Zweitens soll die "digitale Souveränität" respektive "digitale Autonomie" gefördert werden - jedes Unternehmen, jede Forschungseinrichtung, jede Behörde soll jederzeit im Blick haben (können), wo welche Daten gespeichert sind und wer auf sie Zugriff hat. Diese Datenschutzmaxime sei Grundlage jeder sicheren Informationsverarbeitung.

Mithilfe von bereits vorhandenen und noch auszuarbeitenden Standards wie Common Criteria, DIN und ISO sollte drittens die Qualität von IT-Security-Produkten und -Services sichergestellt werden. Nur hochwertige Waren und Dienstleistungen brächten die Chance, das Siegel "made in Germany" auch für den Bereich IT-Sicherheit zu einer globalen Marke werden zu lassen. Viertens schließlich wies Könen darauf hin, dass das Notfall- und Krisenmanagement in deutschen Unternehmen häufig noch stark verbesserungswürdig sei. Wenn es um das zeitige Erkennen von Angriffen und die schnelle sowie angemessene Reaktion gehe, hätten viele Firmen Nachholbedarf.

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