Stahlgruber migriert Cobol-Prgramme

Mainframe muss Linux-Servern weichen

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.
Stahlgruber hat seine Applikation für das Bestellwesen und die Disposition von einem Mainframe auf Linux-Server verlagert. Damit reduzierte Ersatzteile- und Autozubehör-Lieferant Unternehmen die Kosten der Anwendung um rund 70 Prozent und steigerte die Performance um ein Mehrfaches.
Wechselte erfolgreich vom Mainframe auf Linux: Die Stahlgruber GmbH mit Sitz in Poing.
Wechselte erfolgreich vom Mainframe auf Linux: Die Stahlgruber GmbH mit Sitz in Poing.

Lange Jahre war man gefangen. Gebunden an einen Mainframe, auf dem die unternehmenskritischen Kernanwendungen von Stahlgruber liefen. Für den Lieferanten des freien Kfz-Reparaturgewerbes mit Sitz in Poing bei München, ist dies die Applikation für Bestellwesen, Disposition und Auftragsverwaltung. Die selbst entwickelte, auf einem IBM-Mainframe implementierte Cobol-Lösung verwaltet die 240.000 Artikel des Lieferprogramms und steuert täglich die Kommissionierung von über 50.000 Positionen. Dass man hier lieber die Finger weglässt, ist nur verständlich.

Dabei hatte Stahlgruber in anderen Bereichen den Wechsel bereits erfolgreich durchgespielt. Dominierte bis Mitte der 90er Jahre die Mainframe-Umgebung die Unternehmens-IT, wurden mehr und mehr Aufgaben von anderen Systemen übernommen: Buchhaltung und Gehaltsabrechung beispielsweise werden seit Ende der 90er-Jahre auf SAPSAP und Paisy betrieben. Die Verwaltung der Kataloge, der Mail-Verkehr und die gesamte Office-Welt laufen auf Intel-Servern. Der Kern der IT, die für den Geschäftsbetrieb essentielle Lösung für Bestellung und Disposition, blieb jedoch weiter die Domäne des Mainframes. Alles zu SAP auf CIO.de

Zufrieden war das Unternehmen mit dieser Lösung allerdings nicht. Weder Performance noch Funktionalität entsprachen den Anforderungen. Und das bei hohen Kosten. "Der Ausbau der Hardware war hier immer recht kostspielig", erklärt Stefan Oettl, Projektleiter der Stahlgruber-IT in Poing. "Jede Hardware-Erweiterung bedeutete auch erhöhte Software-Kosten, weil sich das Pricing der Mainframe-Software traditionell an der eingesetzten CPU-Leistung orientiert." Damit waren dem Unternehmen zum Beispiel auch die Hände gebunden, um die Leistung der Datenbank via Hardware-Upgrade zu steigern.

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