Cloud Computing


Fertigungsindustrie

"Mangelndes Wissen und Vorurteile" über Cloud

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
In der mittelständischen Fertigungsindustrie sind Automobil-Zulieferer noch am ehesten offen für Cloud Computing. Insgesamt aber bremsen "mangelndes Wissen und Vorurteile" den Cloud-Einsatz, wie zumindest Freudenberg IT erklärt.

Die mittelständische deutsche Fertigungsindustrie hält sich bei der Nutzung von Cloud Computing zurück. Allerdings zeigen sich im Branchenvergleich durchaus Unterschiede, wie aus einer gemeinsamen Studie von Freudenberg IT, Weinheim, und dem Münchener Marktforscher PAC hervorgeht.

Die Studie mit dem Titel "IT InnovationInnovation Readiness Index" basiert auf Angaben von Entscheidern aus 140 Unternehmen. Sie kommen aus dem Maschinen- und Anlagebau, dem Automotive-Sektor (Zulieferer) und sonstiger Fertigung. Alles zu Innovation auf CIO.de

Demnach nutzen aktuell 18 Prozent aller Befragten Cloud-basierte Speicher, Backup- oder Serverdienste. 16 Prozent nutzen Software-as-a-Service (SaaSSaaS) für Kundenbindung, Human Ressources und Product Lifecycle Management. Laut den Studienautoren sind 40 Prozent der Befragten Totalverweigerer in Sachen Cloud. Freudenberg IT hält das für "überraschend hoch". Alles zu SaaS auf CIO.de

Gegenüber cio.de erklärt Horst Reichardt, CEO der Freudenberg IT: "Die Gründe dafür sind mangelndes Wissen und Vorurteile, die sich hartnäckig halten". Er bezieht das auf Performance und Verfügbarkeit von Cloud Services. Viele Unternehmen dächten bei Cloud zunächst an die anonyme öffentliche Cloud, bei der niemand richtig weiß, wie und vor allem wo die Daten gespeichert werden. Reichardts Fazit: "Sicherlich müssen wir noch viel Überzeugungsarbeit leisten."

Wie die Grafik zeigt, bieten immerhin die Unternehmen der Automotive-Sparte einen kleinen Lichtblick. Zwischen dreizehn und 23 Prozent von ihnen nutzen irgendeine Form von Cloud-Lösung.

Automobilzulieferer sind gezwungen, ihre Prozesse zu optimieren

Freudenberg IT will die Automobilzulieferer nun als "Branchenprimus" sehen. Ein Lob, das angesichts des insgesamt schwachen Durchdringungsgrades widersprüchlich anmutet. Dass diese Unternehmen vorne liegen, ist für Reichardt logisch: "Automobilzulieferer sind gezwungen, ihre Fertigungsprozesse im Sinne einer flexiblen Just-in-Time- und Just-in-Sequence-Produktion zu optimieren", sagt er.

Insgesamt spricht Reichardt von einem "blinden Fleck" der Fertigungsindustrie in Sachen Cloud. Cloud sei aber Grundlage für das Internet der Dinge und IndustrieIndustrie 4.0. Denn in einer intelligenten Fabrik mit dezentral vernetzten Werkstücken, intelligenten Maschinen und selbststeuernden Produktionsprozessen falle "eine unvorstellbare Menge" an Status- und Bewegungsdaten an. Diese Datenflut lasse sich nur mit Cloud-basierten Big Data-Lösungen beherrschen, so der Manager. Top-Firmen der Branche Industrie

Allerdings erklärten 44 Prozent der Maschinen- und Anlagenbauer intelligente Produktionsanlagen für "nicht interessant". Selbststeuernde Produktionsanlagen halten sogar 61 Prozent für uninteressant.

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