Fünf Tipps für Managerinnen

Marion Rövekamp: "Frauen, arbeitet Vollzeit!"

Michael Schweizer ist freier Autor in München.

In fünf Jahren soll jede fünfte Führungskraft eine Frau sein

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Marion Rövekamp: Im Jahr 2020 soll jeder vierte Mitarbeiter und jede fünfte Führungskraft bei der DB eine Frau sein. Das wäre ein schöner Erfolg, ist aber auch eine Herausforderung. Denn bisher ist ja zum Beispiel in der Instandhaltung und bei den Lokführern der Frauenanteil wesentlich niedriger.

Wen sollen die neuen Mitarbeiterinnen ersetzen?

Marion Rövekamp: Zum einen scheiden viele Kollegen in den nächsten Jahren altersbedingt aus. Unsere Mitarbeiter sind im Durchschnitt 46 Jahre alt. Es geht aber auch darum, sich in Teams aus Jung und Alt gemeinsam für die neuen Berufsbilder und Aufgaben, die da kommen werden, vorzubereiten.

Gibt es auch Frauen, die gar nicht führen wollen?

Marion Rövekamp: Das ist vielfach eine Frage der Vereinbarkeit. Ich möchte begabten, leistungsstarken Frauen, auch wenn sie ein Kind bekommen, gerne sagen: Arbeitet Vollzeit! Aus meiner Sicht stellen noch zu viele auf Teilzeit um. Deshalb braucht es einerseits gezielte Talentförderung und andererseits innovative Arbeitszeitmodelle.

Aber auch wer zu Hause arbeitet, kann sich in dieser Zeit nicht um seine Kinder kümmern.

Marion Rövekamp: Die Unternehmen können diese Probleme nicht alleine lösen. Wir können nur Angebote machen, beispielsweise durch Kita-Plätze unterstützen. Vieles hängt aber auch davon ab, auf wie viele Schultern die Familienarbeit verteilt wird. Wenn zum Beispiel Männer und Frauen gleichzeitig befristet in Teilzeit gehen, ist das etwas anderes, als wenn es nur die Frauen trifft. Männer, die sich für solch ein Modell entscheiden, sind ein guter Fall von gelebtem Diversity-Management.

Machen das viele?

Marion Rövekamp: Sabbaticals sind recht beliebt. Allerdings beschränken sich die meisten Männer auf ein bis drei Monate.

Was halten Sie von der Frauenquote?

Marion Rövekamp: Die Quote in Aufsichtsräten hilft in den konkreten Fällen, über die wir jetzt gesprochen haben, nicht viel.

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Marion Rövekamp: Es gibt im entsprechenden Alter sicherlich freizeitbetonte Typen, aber ich erlebe auch sehr leistungswillige und engagierte junge Menschen. Pauschal halte ich nicht so viel von solchen Generationen-Schubladen. Auch älteren Kollegen ist eine vernünftige Balance von Beruf und Privatleben nicht egal.

Was empfehlen Sie jemandem, der so viel arbeitet wie Sie?

Marion Rövekamp: Mir macht meine Arbeit Spaß, sonst würde ich sie nicht machen. Ich versuche meinen Mitarbeitern möglichst viel Freiraum einzuräumen.

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